Samstag,
30.11.2019 - 00:00
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Kommentar zu Gurken und Plastikmüll: Zielkonflikt
Da haben wir den (Gurken-)Salat: Endlich steigt der Einsatz für die Umwelt und gegen den Plastikmüll, schon ist es auch wieder nicht recht. Das Dilemma mit den Gurken, die jetzt in den Supermärkten ohne Folie angeboten werden, aber deshalb immer schneller verderben und schließlich weggeworfen werden, ist ein klassischer Zielkonflikt. Auf der einen Seite stehen der Verzicht auf Plastik und mehr Umweltbewusstsein; das führt aber in diesem Fall zu Lebensmittelverschwendung. (Ein anderes Beispiel für einen Zielkonflikt liegt im Obst- und Gemüseregal übrigens gleich nebenan: die Biofrüchte aus Argentinien oder Neuseeland, die schlimmstenfalls mit dem Flugzeug hierher gebracht werden.) Ein Ausweg wäre nun, nur noch saisonal zu kaufen und zu essen. Aber, im konkreten Fall: Wie realistisch ist es, dass eine nennenswerte Zahl von Verbrauchern im Winter auf Gurken verzichtet? Eben. Eine weitere Möglichkeit: Alternativen zum Plastik zu entwickeln. Wobei genau hingeschaut werden muss, dass diese ökologisch nicht noch bedenklicher sind. Am Ende wird es wohl auf einen Kompromiss hinauslaufen, der zwar – das liegt in der Natur der Sache – nicht ganz befriedigen kann, aber dafür die sinnvollste Lösung ist. Nämlich: Im Sommer ohne, im tiefsten Winter aber mit Verpackung. Und die ist, solange es noch keine bessere Möglichkeit gibt, wohl oder übel aus Plastik.