SPENDEN
Tatjana Reis‘ Verein „Vision Tansania“ bittet um Spenden für die Errichtung eines Kindergartens, und Ulrike Weiß wird das erfolgreiche Hühnerprojekt der Schwedin Annette Rosati für die Mädchen von Bishozi/Uganda vertreten.
Geld für alle diese Projekte möchte der Weltladen auch mit dem traditionellen Zeitschriftenmarkt erwirtschaften. Hier kann man gegen eine kleine Spende gut erhaltene Illustrierten bekommen. Was nicht verkauft wird, wandert nicht in den Müll, sondern wird an Seniorenheime und andere soziale Organisationen weitergegeben.
Für Unterhaltung sorgt die Trommelgruppe Tabasamu.
WORMS - Aus Afrika erreichen uns überwiegend Schreckensmeldungen: Dürre- und Hungerkatastrophen, Terror und Bürgerkriege, nahezu überall Korruption. Kann man da als Außenstehender eigentlich sinnvoll helfen? Gelangen Spenden nicht in die falschen Kanäle?
Gute Beispiele gibt es genug, dabei geht es nicht nur um kleinere, oft privat initiierte, sondern auch um große Projekte wie die Partnerschaft Rheinland-Pfalz/Ruanda. „Afrika wird nicht mehr länger als Kontinent billiger Ressourcen angesehen“, nimmt Ulrike Weiß vom Weltladen auch Bezug auf den Marshallplan der Bundesregierung, „sondern als wichtiger Handelspartner.“ Das betrifft in Ruanda vor allem den Kaffee- und Teeanbau. Hier hat der faire Handel schon längst Früchte getragen und für viele Familien eine Lebensgrundlage geschaffen. Nach vielen Qualitätsverbesserungen in den letzten Jahren soll nun der Kaffee aus Hochland-Arabica-Bohnen auch biologisch einwandfrei erzeugt werden. Der Weltladen hat sich mit einer Spende an diesem Projekt beteiligt. „Der Partnerschaftskaffee ist ein Spitzenerzeugnis und verkauft sich ausgesprochen gut“, berichtet Ulrike Weiß.
Schon seit einigen Jahren bereitet Weiß gemeinsam mit der Stadt den Afrikatag auf dem Obermarkt vor. Er wird dieses Mal am 27. Mai, von 10 bis 14 Uhr, stattfinden und zwei Schwerpunkte haben, den fairen Handel und die Bildung. Neben dem obligatorischen Kaffeeausschank durch Schülerinnen der Wormser Ruanda-Partnerschulen gibt es nur an diesem Tag auch eine besonders köstliche Schokolade aus Kamerun zu kaufen. Die Kakaobohnen werden ausdrücklich nicht von Kindern geerntet, die Bauern gerecht entlohnt. Natürlich müsse diese Schokolade teurer sein als andere, die nicht diesen Zielvorgaben unterliegt, erläutert Weiß.
Was die Bildung betrifft, so sei Ruanda ebenfalls ein „Vorzeigeland“. 98 Prozent der Kinder gehen dort in die Schule. In anderen afrikanischen Ländern sieht es nicht so gut aus. Schon seit vielen Jahren kümmert sich die pensionierte Richterin Elke Scheiner mit ihrem Verein afemdi-Deutschland um eine Reihe von Bildungsprojekten im Norden von Kamerun. Durch Vorträge und Ausstellungen sammelt sie das Geld, damit Alphabetisierungskurse für die Frauen und Schulpatenschaften für lernwillige Mädchen in Maroua finanziert werden können. Ihre Kooperationspartnerin Fadimatou Toukour von afemdi-Maroua sorgt dafür, dass die Spenden nicht in falsche Hände kommen und sinnvoll eingesetzt werden. Scheiner hat bisher jeden Afrikatag mitgestaltet. Dieses Mal wird sie unter anderem ein großes Scrabble mitbringen, mit dem Kinder ihren Namen legen können. Absoluter Hingucker wird wieder der ABC-Wissensturm von Schreinermeister Stefan Becker aus Sulzheim sein.
Sehr problematisch ist derzeit auch die schulische Versorgung im Albert-Schweitzer-Spital Lambarene/Gabun. Dr. Roland Wolf, Vizepräsident der Internationalen Stiftung für das Albert-Schweitzer-Spital, berichtet, dass die staatlichen Mittel für den Unterhalt des Krankenhauses stark reduziert wurden, dass aber auch der Schulbesuch der Kinder nicht gewährleistet sei. Er wird beim Afrikatag aus erster Hand über die Arbeit in Lambarene berichten.