Ende 2016 hatte die Sparkasse Mainz 433 Mitarbeiter, ein Jahr zuvor waren es noch 457. Foto: Sparkasse Mainz
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MAINZ - Es ist das „herausfordernde Umfeld“, das die Bankenbranche derzeit dazu veranlasst, stabile Geschäftsentwicklungen bereits als Erfolg zu verbuchen. Mit Blick auf extrem niedrige Zinsen, regulatorische Vorgaben und notwendige Investitionen in die Digitalisierung reiht sich in diese Sichtweise auch die Sparkasse Mainz ein: Die Bilanzsumme stieg im Geschäftsjahr 2016 um 1,9 Prozent auf 2,21 Milliarden Euro, das Betriebsergebnis vor Bewertung ging leicht zurück, und zwar von 19,1 Millionen Euro auf 18,8 Millionen Euro. Unterm Strich bleiben unverändert zwei Millionen Euro, die drei Zwecken dienen sollen – der Aufstockung des Eigenkapitals, der Ausschüttung an die Träger und weiteren Investitionen in die Digitalisierung.
Vorstandsvorsitzender Thorsten Mühl sprach bei der Vorlage der Zahlen von einer insgesamt positiven Entwicklung: „Wir sehen zwar einerseits steigende Belastungen für unser Ergebnis auf der Zinsseite, können andererseits aber ein deutliches Wachstum unter anderem im Provisionsgeschäft verbuchen.“ Es sei die expansive Geldpolitik der Europäischen Zentralbank, die auf Zinsüberschuss und Zinsspanne drücke – und dies laut Mühl wohl auch in den Bilanzen der Folgejahre noch tun werde. Der Zinsüberschuss verringerte sich auf 40,6 Millionen Euro (Vorjahr: 42,5 Millionen), die Zinsspanne ging von 2,02 auf 1,89 Prozent zurück. Ein deutliches Plus gab es hingegen beim Provisionsüberschuss, der mit 15,7 Millionen Euro 9,7 Prozent über dem Vorjahreswert liegt und damit „eine zunehmend wichtige Komponente zum Gesamtergebnis“ beiträgt. Laut Mühl reagieren die Kunden zunehmend auf das Niedrigzinsumfeld und fragen verstärkt nach Anlagealternativen: „Insbesondere Investmentanteile stehen dabei im Fokus des Interesses“, betonte der Vorstandsvorsitzende.
Auch das Kreditgeschäft entwickelte sich mit einem Zuwachs von 4,8 Prozent positiv und stieg auf einen Gesamtwert von 1,55 Milliarden Euro. Dabei legten die Unternehmenskredite um sieben Prozent zu, Kredite an Privatkunden um 2,4 Prozent.
Das Einlagengeschäft blieb mit 1,74 Milliarden Euro im Grunde stabil (plus 0,3 Prozent), allerdings zogen die Unternehmenskunden 13,1 Prozent ihrer Gelder ab, während die Privatkunden ihre Einlagen um 4,3 Prozent aufstockten, insbesondere bei Sichteinlagen und Termingeldern.
An der Filialstruktur der Sparkasse Mainz hat sich nichts geändert, es gibt weiterhin 21 Geschäftsstellen, die mit Personal besetzt sind, sowie 27 Selbstbedienungsstandorte. Allerdings wurde in Oppenheim in ein modernes Beratungszentrum rund zwei Millionen Euro investiert, das die bisherige Geschäftsstelle ersetzt hat.