First Friday: Einmal im Monat treffen sich Mitarbeiter der Mitcaps GmbH und Chefs zum gemeinsamen Frühstück. Foto: Mitcaps GmbH
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MAINZ - Gratis-Kekse, Gesundheitschecks, Coaching oder Wellnessangebote – Arbeitgeber lassen sich einiges einfallen, um für Mitarbeiter attraktiv zu sein. Auf welche Ideen rheinland-pfälzische Unternehmen gekommen sind, war bei der Preisverleihung „Attraktive Arbeitgeber“ zu sehen. Im Foyer der Investitions- und Strukturbank in Mainz wurden Mittelständler ausgezeichnet, die sich beispielgebend um ihre Belegschaft bemühen. Das sei nötig, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, sagte SWR-Moderatorin Patricia Küll. Ohne einen großen Namen, der junge Leute anzieht, müssen sich Betriebe im Wettbewerb um die besten Köpfe nach der Decke strecken. Und das haben die Preisträger getan.
„Unsere Leuchttürme haben alle eines gemeinsam: eine unverwechselbare Unternehmermarke“, meinte der rheinland-pfälzische Wirtschaftsminister Volker Wissing. Sie böten ihren Mitarbeitern maßgeschneiderte Arbeitsplätze. Das Spektrum reicht von flachen Hierarchien und Mitbestimmung über flexible Arbeitszeiten bis hin zu gesunden Snacks oder kostenlosen Getränken.
Aus Rheinhessen wurden zwei Betriebe ausgezeichnet: Die Mainzer Mitcaps GmbH, die sich auf weltweite Telekommunikationslösungen spezialisiert hat, punktet durch ein kooperatives und selbstverantwortliches Miteinander. Die Bodenheimer Firma „MAURUS Automatisierungstechnik“ wurde unter anderem für die Förderung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie durch flexible Langzeitkonten prämiert. In der Pfalz dürfen sich die Firmen Epos (Spezialist für Sicherheitstechnik) und F&B (Nutzfahrzeugtechnik) über den Titel „Attraktiver Arbeitgeber“ freuen, in Trier das Engineering-Unternehmen „GKN Driveline“ und das Pianohaus Hübner, und im Raum Koblenz sind es der Süßwarenhersteller „Griesson – de Beukelaer“ sowie die „Malerwerkstätte Leisenheimer“.
Wie Unternehmen dem „Engpassfaktor Personal“ entgegentreten können, darüber sprach Jurymitglied Jutta Rump. „Zeit ist die neue Währung in der Arbeitswelt“, erklärte die Professorin beim „Institut für Beschäftigung und Employability“. Mitarbeiter wollten über ihre Zeitreserven selbst verfügen und möglichst viele Freiräume. Das aber führe zu einem Zielkonflikt. Denn viele Arbeitgeber haben angesichts des Fachkräftemangels kaum Spielräume. „Wir brauchen flexiblere Lösungen für beide Seiten“, forderte Rump und nannte exemplarisch „mehr mobile Arbeit“, wo das möglich sei.
Einblicke in die Unternehmenskultur des Internetriesen und Suchmaschinengiganten „Google“ gab Frank Kohl-Boas. „Das neue Mantra muss der Mitarbeiterfokus sein“, erklärte der Referent, der sich bei „Google Germany“ um Personalfragen kümmert. Es gehe um Wertschätzung der Mitarbeiter. Das beginnt mit einer ordentlichen Kaffeemaschine in der Teeküche und endet beim hundefreundlichen Büro, in das Mitarbeiter ihre Vierbeiner mitbringen können.