Fusion auf dem Energiemarkt perfekt: Wormser EWR und Alzeyer e-rp verschmelzen
Von Johannes Götzen
Chefreporter Rheinhessen Süd
Im Fusionsprozess der beiden Versorger wird die e-rp mit der EWR verschmolzen. Archivfoto: photoagenten/Ben Pakalski
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WORMS - Die Fusion von Wormser EWR und e-rp Alzey ist perfekt. Am Donnerstag setzten die Beteiligten ihre Unterschrift unter den sogenannten Konsortialvertrag. Im Fusionsprozess wird die e-rp GmbH gesellschaftsrechtlich aufgelöst und mit der EWR AG verschmolzen. Dafür werden in den kommenden Monaten verschiedene gesellschaftsrechtliche Transaktionsschritte ausgelöst. Der rechtsgültige Termin der Fusion wird dann Ende Oktober/Anfang November sein. Für die Kunden wird sich zunächst nichts ändern, betonte Udo Beckmann. Er ist neben Stephan Wilhelm und Dirk Stüdemann Vorstand der neuen Gesellschaft, die weiter EWR AG heißen und ihren Sitz in Worms haben wird. Die Verträge der erp würden von der EWR selbstverständlich „eins zu eins erfüllt“. Das neue Unternehmen hat rund 640 Mitarbeiter. Für sie gilt, dass fusionsbedingte Kündigungen für acht Jahre ausgeschlossen sind.
Vorausgegangen waren zweieinhalb Jahre währende Verhandlungen. Der Wormser Oberbürgermeister Michael Kissel, derzeit Aufsichtsratsvorsitzender der EWR, sprach von einem historisch wichtigen, großen Projekt, das erfolgreich über die Ziellinie gebracht worden sei. Er fügte hinzu, dass die Fusion „Vorbildcharakter für andere Kooperationen in der Region“ habe. Mit den Mainzer Stadtwerken gibt es bereits eine Kooperation in Form der gemeinsamen „Mainz Worms Energiebündnis GmbH“. Über diese Kooperation hinaus gebe es aber noch keine Überlegungen, so Kissel. Gespräche über eine Kooperation mit der „Rheinhessische Energie- und Wasserversorgungs-GmbH“ in Ingelheim werde es aber mit seinem dortigen Amtskollegen Ralf Claus geben, bestätigte er gegenüber dieser Zeitung. Zudem könnte der Blick auch ins hessische Ried gehen.
Hinter der EWR AG stehen die Stadt Worms und die innogy SE, hinter der e-rp GmbH die Stadt Alzey, die Verbandsgemeinde Alzey-Land, die Stadt Kirchheimbolanden und die Verbandsgemeinde Kirchheimbolanden-Land, der Zweckverband Nieder-Olm und die Thüga Aktiengesellschaft. Die neue Gesellschaft wird mehrheitlich in kommunaler Hand sein. Dazu werden die bisherigen kommunalen e-rp-Gesellschafter Anteile am Unternehmen erwerben. Zudem soll ein kommunaler Beirat ins Leben gerufen werden, kündigte OB Kissel an. Dieser werde Entscheidungen vorberaten.
Alzeys Bürgermeister Christoph Burkhard erklärte, mit der Fusion wolle man erreichen, dass beide heutigen Unternehmen gestärkt werden und die Wertschöpfung nachhaltig in der Region bleibt. „Wir wollen uns lieber gegenseitig stärken anstatt im Wettbewerb schwächen.“ Kooperationen würden im immer komplexer werdenden Eneriemarkt an Bedeutung gewinnen, so Michael Riechel, Vorstandsvorsitzender der Thüga. Bernd Böddeling, Vorstand des Essener Energiekonzerns innogy fügt hinzu, dass es deshalb sinnvoll sei, Kräfte zu bündeln und Synergien zu nutzen.