Es war eine Machtdemonstration: Die Bundesliga-Ringer aus der Landeshauptstadt deklassierten die Alemannia und fuhren einen wahren Kantersieg ein.
MAINZ. Klare Angelegenheit für den ASV Mainz 88 im Rheinhessen-Derby: Die Gastgeber setzten sich vor 500 Zuschauern überlegen mit 29:4 gegen den SV Alemannia Nackenheim durch. Die 88er fuhren im fünften Saisonkampf der Ringer-Bundesliga den fünften Sieg ein, marschieren unaufhaltsam in Richtung Play-offs. Die Gäste, für die es die achte Niederlage im neunten Aufeinandertreffen war, verbuchten lediglich einen Einzelsieg, haben mit einer Bilanz von 3:2-Erfolgen weiterhin den vierten Platz im Visier.
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57 Kilogramm Freistil: Eine klare Sache für den 88er Beka Bujiashvili. Der amtierende EM-Dritte aus Georgien führte gegen Nackenheims Yusuf Demir schon nach 45 Sekunden mit 8:0. Bujiashvili baute seinen Vorsprung kontinuierlich aus, siegte letztlich zehn Sekunden vor dem Ende mit 18:2. Zwischenstand: 4:0.
130 Kilogramm Greco: Das mit Spannung erwartete Weltklasseduell zwischen dem Finnen Aimo Mäenpää und Nackenheims Osman Yildirim blieb aus, die Mainzer schickten stattdessen Abdallh Karem auf die Matte. Und der ging überraschend schnell in Front, führte 4:0. Der Favorit drehte das Duell allerdings: In der Bodenlage machte der türkische WM-Fünfte von 2021 aus einem 3:4-Rückstand einen 12:4-Vorsprung. Am Schluss hieß es 19:4 für Yildirim. Zwischenstand: 4:4.
61 Kilogramm Greco: Einen packenden Fight lieferten sich die beiden ehemaligen Nationalmannschaftskämpfer Ibrahim Fallacara (Mainz) und Alexander Grebensikov (Nackenheim). Der SVA-Neuzugang ging mit 2:0 in Führung, doch Fallacara schlug zurück, glich aus und sammelte Wertung um Wertung. Der Ex-Alemanne hatte nach Ablauf der sechsminütigen Kampfzeit recht deutlich mit 8:2 die Nase vorn. Zwischenstand: 6:4.
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98 Kilogramm Freistil: Kurzen Prozess machte Wladimir Remel mit dem Nackenheimer Tamerian Paschajew. Der erfahrene ASV-Kapitän ließ seinem jungen Kontrahenten nicht den Hauch einer Chance, fuhr nach 2:02 Minuten einen 16:0-Erfolg ein. Zwischenstand: 10:4.
66 Kilogramm Freistil: Es war kurz vor der Pause das Highlight aus Mainzer Sicht. Die beiden Dauerrivalen Ashot Shabazyan (88er) und Viktor Lyzen (SVA) boten sich einen offenen Schlagabtausch. Der mehrmalige DM-Sieger Lyzen (26) erhielt nach Ablauf der Passivitätszeit für Shabazyan den ersten Punkt, machte auch das 2:0. Doch der fünf Jahre jüngere Mainzer gab nicht auf, beförderte Lyzen mit einer sehenswerten Fußtechnik zu Boden - der 2:2-Ausgleich. Beide Athleten warfen alles rein, mit dem Schlussgang durfte schließlich das ASV-Lager aufgrund der höheren Einzelwertung ausgelassen jubeln. Und Shabazyan strahlte über den ersten Sieg gegen den Nackenheimer. Zwischenstand: 11:4.
86 Kilogramm Greco: Mateusz Wolny baute den Vorsprung der Gastgeber zu Beginn des zweiten Durchgangs gegen Bekir Demir wie erwartet aus. Nach gerade mal 75 Sekunden hieß es 16:0 für den starken Polen. Zwischenstand: 15:4.
71 Kilogramm Greco: Deyvid Dimitrov knüpfte nahtlos daran an, fertigte den Ex-Mainzer Jason Markgraf in Windeseile mit 18:0 ab. Der Bulgare begeisterte die Zuschauer mit gleich vier Überwürfen. Zwischenstand: 19:4.
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80 Kilogramm Freistil: Der gebürtige Iraner Pouria Taherkhani, der seit Donnerstag einen deutschen Pass besitzt, hatte seinem ersten Derby entgegen gefiebert - letztlich siegte der 88er kampflos. Die Nackenheimer stellten keinen Gegner. Zwischenstand: 23:4.
75 Kilogramm Freistil: Der Mainzer Murad Kuramagomedov führte zur Pause mit 2:0, kurz danach gleich Nackenheims Vadim Sacultan aus. Kuramagomedov wirkte nun fokussierter, siegte 6:2. Zwischenstand: 25:4.
75 Kilogramm Greco: Im letzten Duell des Abends setzte sich der 88er Kristupas Sleiva erwartungsgemäß gegen Nackenheims Dario Schmidhuber durch. Der Litauer lag nach zwei Minuten dank starker Techniken mit 9:0 vorne. Nach 5:17 Minuten lautete das Resultat 15:0. Endstand: 29:4.