Die Uefa hat zwischenzeitlich geprüft, ob Neuer seine Regenbogenbinde weiter tragen darf. Ob das Münchner EM-Stadion gegen Ungarn bunt erleuchtet, ist weiter offen.
. Die Europäische Fußball-Union (Uefa) hat kurzzeitig geprüft, ob Nationaltorwart Manuel Neuer seine Regenbogen-Kapitänsbinde weiter tragen darf. Diese Überprüfung sei am Sonntagabend schon wieder eingestellt worden, teilte der DFB via Twitter mit. Die Regenbogenbinde werde "als Zeichen der Mannschaft für Vielfalt und damit für "good cause" bewertet". Nur gut anderthalb Stunden zuvor hatte der DFB bestätigt, dass sich die UEFA mit dem Fall befasst.
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"Die Regularien besagen, dass die offiziell von der UEFA bereitgestellte Binde getragen werden muss", hieß es da noch. Zudem verwies der DFB gleichzeitig darauf, dass der Juni "auch im Sport im Zeichen von "Pride"" stehe, um sich für mehr Vielfalt stark zu machen.
Neuer trage diese Kapitänsbinde als Zeichen und "klares Bekenntnis der gesamten Mannschaft für Diversität, Offenheit, Toleranz und gegen Hass und Ausgrenzung. Die Botschaft lautet: wir sind bunt!", teilte der DFB mit. Neuer hatte das Kapitänsabzeichen im Testspiel gegen Lettland in Düsseldorf unmittelbar vor dem Turnier und in beiden deutschen EM-Spielen gegen Frankreich (0:1) und gegen Portugal (4:2) jeweils in München getragen.
Grundsätzlich handelt die UEFA bei Botschaften abseits des Sportlichen sehr strikt. Wer "Sportveranstaltungen für sportfremde Kundgebungen benutzt", verstößt laut den UEFA-Statuten gegen die "Allgemeinen Verhaltensgrundsätze".
Weiterhin offen ist bislang noch, ob das Münchner EM-Stadion zum letzten Gruppenspiel der DFB-Elf gegen Ungarn in Regenbogenfarben getaucht wird. Es soll ein europaweit sichtbares Zeichen gegen Ausgrenzung und für Toleranz sein. Die Stadt München will es so, Aktivisten und viele Fans im Netz bejubeln den Vorschlag. Sie wollen damit gegen die ihrer Meinung nach homo- und transfeindliche Haltung der rechtsnationalen Führung Ungarns protestieren.
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Doch ob die bunten Farben, die weltweit als Symbol für Toleranz und sexuelle sowie geschlechtliche Vielfalt gelten, wirklich vom Stadionrund aus in die Welt strahlen, ist weiter offen. Das letzte Wort hat als EM-Ausrichter die Europäische Fußball-Union UEFA - und die hat sich offiziell noch nicht geäußert. Zumindest zu dieser Initiative.
Von dpa