
Dauerkarte bei Mainz 05, klare Bekenntnisse zum Leistungsport und dem Vereinsleben, ohne die Ahr-Hilfe zu vergessen - so positioniert sich der neue Sportminister.
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Bei welchem Fußball-Bundesligisten werden Sie Stammgast, Mainz 05 oder 1. FCK?
Ich bin Mainzer und habe bei den Nullfünfern auch eine Dauerkarte. Da bin ich klar verortet. Ich war aber auch schon auf dem Betze und drücke allen rheinland-pfälzischen Vereinen die Daumen – zuletzt bei einem Besuch der Tischtennis-Bundesliga und den Ringern des ASV Mainz 88 bei den Playoffs.
Wie interpretieren Sie Ihr Amt als Sportminister?
Sport ist einfach so viel mehr als nur Spiel, Spaß und Wettkampf, sondern unglaublich wichtig, damit unsere Gesellschaft funktioniert. Der Sport hält gesund, vermittelt gerade den Jüngeren wichtige Werte wie Teamgeist und Zusammenhalt und beherbergt außerdem ein unglaubliches ehrenamtliches Engagement. Das will ich als Sportminister weiter fördern und unterstützen, denn davon profitieren wir alle.
Welche Bedeutung messen Sie als Nicht-Sportler dem Sport bei?
Was heißt hier Nicht-Sportler? Auch ich bewege mich ganz gerne (lacht). Spaß beiseite, der Sport ist einfach unverzichtbar dafür, dass diese Gesellschaft zusammenhält. Auch die großen Sport-Events können Gemeinsinn und Zusammenhalt stiften, wenn Groß und Klein mitfiebern. Deshalb ist es mir wichtig, dass der Sport eine gute Grundlage hat. Spitzensportler wie Niklas Kaul, Kai Kazmirek oder Ricarda Funk sind zudem auch echte Vorbilder für Fairness und Disziplin.
Wie haben Sie Ihren Sportunterricht erlebt – Lust oder Last?
Lust.
Wo kann die Politik aus Ihrer Sicht dem organisierten Sport derzeit am besten helfen?
Der Sport hat während der Corona-Beschränkungen eine schwere Zeit durchgemacht und steht durch die Energiekrise nun wieder vor unsicheren Zeiten. Besonders die Vereine mit eigenen, energieintensiven Sportanlagen haben schwere Lasten zu schultern. Ich sehe die Aufgabe der Politik darin, dafür zu sorgen, dass möglichst wenig Sportangebote ausfallen. Kein Verein darf wegen der gestiegenen Energiekosten in die Knie gehen. Das steht aktuell im Fokus. Mit den jüngst beschlossenen Energiehilfen, in die ausdrücklich auch der Sport einbezogen ist, wurde dafür ein wichtiger Schritt gemacht. Dafür hat sich auch die Sportministerkonferenz unter meinem Vorsitz eingesetzt. Als Land unterstützen wir derzeit zudem den Landessportbund mit zwei Millionen Euro zusätzlich bei einer Mitgliedergewinnungskampagne.
Wie stehen Sie zur sportpolitischen Struktur im Land? Ist die Gliederung in drei selbstständige Sportbünde zeitgemäß? Verschärfen Sie den Druck auf die regionalen Fachverbände, sich landesweit zu organisieren?
Die viergliedrige Struktur ist in Rheinland-Pfalz bereits seit Jahrzehnten vorhanden und aus dem Selbstorganisationsrecht des Sports erwachsen. Natürlich gibt es auch in etablierten Systemen immer Verbesserungspotenzial, sodass sich der Sport selbst eine Organisationsanalyse auferlegt hat. Erste Vorschläge wurden bereits umgesetzt, weitere sollen folgen. Gerade beim Leistungs- und Nachwuchsleistungssport kann es Sinn ergeben, dass man sich landesweit einheitlich organisiert. Da ist man in Rheinland-Pfalz auf einem guten Weg und wir sind mit dem Sport dazu in einem ständigen Austausch.
Sie hatten ein erstes Treffen mit Spitzenfunktionären des LSB und der Sportbünde – wie war Ihr Eindruck?
Ich bin freundlich empfangen worden und es war aus meiner Sicht ein sehr angenehmes und konstruktives Gespräch. Gemeinsam haben wir vereinbart, uns regelmäßig auszutauschen und die guten Gespräche, die es seit Jahren gibt, fortzuführen. Die Wege sind kurz, die Dialoge gut. Es geht uns ja um die gemeinsame Sache: den Sport im Land voranzubringen und der besonderen Situation im Ahrtal Rechnung zu tragen.
Den organisierten Sport drängt es, an die Staatskanzlei angedockt zu werden. Wie stehen Sie dazu?
Ein Sportministerium gibt es in Rheinland-Pfalz schon lange und das hat sich meines Erachtens bewährt. So ist es übrigens auch in 14 weiteren Ländern, bei denen der Sport entweder im Innen- oder im Bildungsbereich angesiedelt ist. Wir sind da also in guter Gesellschaft. In der Tat ist der Sport aber eine Querschnittsaufgabe und muss in allen politischen Bereich mitgedacht werden. Der Sportunterricht läuft im Bildungsministerium, bei der Landesinitiative ‚Land in Bewegung‘ ist grundsätzlich das Gesundheitsministerium an Bord.
Was erwarten Sie vom Sport?
Der Sport wird in erster Linie von Ehrenamtlichen getragen, die viel Zeit und Herzblut investieren, damit Vereine funktionieren, Nachwuchsangebote stattfinden und der Wettkampfbetrieb läuft. Da sollte man sich mit Erwartungen zurückhalten und einfach mal Danke sagen. An die hauptamtlichen Sportfunktionäre habe ich allerdings den Wunsch, dass sie sich bei weitreichenden Entscheidungen, wie beispielsweise der Vergabe von Großsportveranstaltungen, künftig stärker an klaren Werten orientieren. Das würde dem Ansehen des Sports insgesamt zugutekommen.
Welchen Stellenwert hat für Sie der Nachwuchsleistungssport beziehungsweise Spitzensport in Rheinland-Pfalz?
Der Nachwuchsleistungssport bildet die Basis für spätere Spitzenleistungen auf Weltniveau. Der Landessportbund hat in enger Abstimmung mit dem Innenministerium bereits vor einigen Jahren ein neues Konzept zur Strukturierung des Leistungssports in Rheinland-Pfalz aufgestellt und in Teilen schon umgesetzt. Das Land hat dabei die Mittel für diesen Bereich mehr als verdoppelt. Und auch bei der Sportministerkonferenz in Mainz haben wir uns mit einer noch besseren Leistungssportförderung auseinandergesetzt, damit deutsche Athletinnen und Athleten bei den großen Wettkämpfen bald wieder mehr Medaillen holen. Als Vorsitzender stand und stehe ich dazu natürlich im ständigen Austausch mit dem Bundesinnenministerium und dem Deutschen Olympischen Sportbund. Es ist ein gemeinsames Ziel und ein gemeinsamer Prozess
Welches Thema ist aus ihrer Sicht für die weitere Entwicklung des Nachwuchsleistungssports in RLP besonders relevant?
Ganz wichtig sind die Trainerinnen und Trainer. Deshalb haben wir auch Mittel für rund 20 neue Trainerinnen und Trainer zur Verfügung gestellt. Das ist uns wirklich ein Anliegen. Die Modernisierung der Infrastruktur an unseren Stützpunkten und die Schaffung neuer Sportstätten wie der Kletterturm und eine Radrennbahn in Kaiserslautern oder auch die Ertüchtigung der Universitätssporthalle in Mainz sind wichtige Mosaiksteine.
Bei den Schwimmbädern drückt zurzeit am meisten der Schuh. Müssen wir befürchten, dass Rheinland-Pfalz ein Land der Nichtschwimmer wird?
Rheinland-Pfalz hat eine vergleichsweise hohe Schwimmbaddichte bezogen auf die Einwohnerzahl. In den meisten anderen Bundesländern müssen sich mehr Menschen ein Bad teilen. Da sind wir ganz gut aufgestellt. Richtig ist aber, dass durch die Corona-Pandemie der Schwimmunterricht gelitten hat. Wir haben deshalb als Ergänzung zum Schwimmunterricht in den Schulen im Jahr 2021 begonnen, das Schwimmprogramm „Kinder lernen schwimmen“ maßgeblich zu fördern. Damit werden nicht nur Anfängerschwimmkursen bezuschusst, sondern auch Ausbildungskosten für Schwimmlehrerinnen und Schwimmlehrer sowie Mietkosten für Bäder, die in den Vereinen anfallen. Daneben wird das bereits seit Jahren laufende Kleinkinderschwimmen der DLRG von uns gefördert
Gäbe es mit Ihnen einen Lockdown im Sport?
Ich sehe aktuell gar keinen Anlass dazu.
Und wie stehen Sie zum Thema, kommunale Sporthallen zu Flüchtlingsunterkünften umzufunktionieren?
Wenn es hart auf hart kommt, werden wir unserer humanitären Verantwortung gerecht. Das ist doch völlig klar. Genauso klar ist aber: Die Nutzung von Sporthallen zur Unterbringung von Geflüchteten kann immer nur die Ultima Ratio sein und muss die absolute Ausnahme bleiben. Kein Verantwortlicher in den Kommunen macht sich eine solche Entscheidung leicht. Zuvor müssen alle anderen Optionen geprüft sein. Sporthallen sind in erster Linie zum Sport machen da. Und Sport und Bewegung sind nicht einfach verzichtbar.
Vereine mit eigenen Sportanlagen könnten Krisenverlierer werden. Sehen Sie das genauso?
In Rheinland-Pfalz haben wir mit dem organisierten Sport vereinbart, dass Vereine, wenn sie in Zahlungsnot geraten, Hilfen aus dem bestehenden Schutzschirm erhalten können und wir die weiteren Entwicklungen, gerade bei energieintensiven Sportarten, für die Schwimmbäder oder Eishallen benötigt werden, weiter genau beobachten. Zunächst gehe ich davon aus, dass die Gas- und Strompreisbremse, die aufgrund des engagierten Einsatzes der Sportministerkonferenz auch für den Sportbereich gilt, eine wichtige Unterstützung sein wird und Vereine mit eigenen Sportanlagen damit vernünftig durch die Krise kommen können. Wir sind mit dem Haushalt vorbereitet und können im Einzelfall helfen, wenn ein Verein in Not gerät. Keiner darf auf der Strecke bleiben.