TSG Heidesheim richtet Kreismeisterschaften in der...

Es ist ein Szenario, das sich immer wieder wiederholt. Ein aufstrebendes Talent, erfolgreich in jungen Jahren, das Leichtathletik bei der TSG Heidesheim betreibt. Und dann:...

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HEIDESHEIM. Es ist ein Szenario, das sich immer wieder wiederholt. Ein aufstrebendes Talent, erfolgreich in jungen Jahren, das Leichtathletik bei der TSG Heidesheim betreibt. Und dann: Abschied. Dieses typische TSG-Schicksal hat auch Holger Reinhart am eigenen Leib erfahren. Doch er hadert nicht damit. Im Gegenteil. Der Zweite Vorsitzende findet es gut.

Vor zwei Jahren wechselte sein jüngster Sohn Cedric – ein talentierter Diskuswerfer und Kugelstoßer – von der TSG zum USC Mainz. Zur aktuellen Saison schlossen sich die Nachwuchs-Läufer Erik Barzen und Gabriel Repovs dem TSV Schott an, auch Christian Stern zog es zum USC. Vier vielversprechende Talente einfach weg. Eine normale Geschichte, findet Reinhart. „Es ist vernünftig, wenn die Kinder und Jugendlichen bis 16 Jahre in ihren Heimatvereinen trainieren. Aber es ist auch vernünftig, wenn sich jemand, der leistungsorientiert arbeiten möchte, dann dem USC Mainz oder dem TSV Schott anschließt“, sagt der Heidesheimer.

Dort seien Talente, die jeden Tag trainieren wollten und sich für nationale Wettkämpfe qualifizieren wollen, gut aufgehoben. „Da finden sie Gleichgesinnte.“ Und dass eine Gruppe sich positiv auf die Trainingsleistung auswirken könne, hat Reinhart auch bei seinem Sohn Cedric beobachtet. Auch Holger Reinhart selbst packt mittlerweile beim USC mit an. Er unterstützt die Mehrkampfgruppe um das Trainerehepaar Sabine und Michael Kaul. „Die beiden haben den Hut auf. Ich helfe, wenn es die Zeit zulässt.“

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Anfang April hat Reinhart seit sechs Jahren nicht mehr allzu viel Zeit. Als Organisator des Heidesheimer Werfertags, der an diesem Wochenende stattfindet (siehe Infokasten) gibt es Einiges zu tun. Mit einem guten und mittlerweile eingespielten Team stellen die Heidesheimer mehrere Veranstaltungen im Jahr auf die Beine.

Es ist eine kleine Zweiteilung, die sich dadurch eingeschlichen hat: leistungsorientiertes Training in Mainz, hochkarätige Wettkämpfe in Heidesheim. Doch eine Teilung in der rheinhessischen Leichtathletik sieht Reinhart nicht. „Ich sehe das als große Gemeinschaft und nicht so, dass jemand dem anderen etwas nicht gönnt.“ Für den früher selbst aktiven Werfer ist es vor allem wichtig, dass überhaupt Leichtathletik gemacht wird.

Hoffnung auf eine eigene Heidesheimer Staffel

„Die großen Vereine sind froh um jeden kleinen Verein, der Talente findet, ausbildet und ihnen aufzeigt, was sie machen müssen, um weiterzukommen.“ Und wenn das bei einem anderen Verein ist, kann Holger Reinhart das ebenauch akzeptieren. Zu oft hat er das bei der TSG Heidesheim mittlerweile erlebt.

Dennoch hat er Hoffnung, dass bei seiner TSG auch wieder andere Zeiten anbrechen. Dank des neuen Sportlichen Leiters Steffen Lorenz, der seit Sommer 2016 bei der TSG als Trainer aktiv ist, starten am Wochenende auch mal wieder heimische Athleten auf der eigenen Anlage. „Natürlich wäre es toll, wenn es mal wieder eine 4x100-Meter-Staffel bei Rheinhessenmeisterschaften geben würde“, sagt Reinhart. Viel wichtiger ist ihm jedoch, dass Kinder und Jugendliche überhaupt laufen, springen, werfen. Egal, in welchem Verein. Da ist Holger Reinhart entspannt.