Spender gesucht: Reitfamilie hilft nach Leukämie-Schock

Erfolgreiches Duo: Franka Dott mit ihrer achtjährigen Stute Charming Ashoka.
© Saskia Wolf

Mit Diagnose Leukämie aus dem Leben gerissen: Franka Dott aus Nieder-Olm muss auf eine Stammzellenspende hoffen. Die Reitfamilie in Rheinhessen rückt zusammen – und hilft.

Anzeige

Nieder-Olm. Plötzlich ist alles anders. Es gibt nur noch ein Ziel: wieder gesund zu werden. Am 1. Mai startete Franka Dott noch mit ihren Pferden beim Reitturnier in Finthen, schon einen Tag später dann die niederschmetternde Nachricht: Die 19-Jährige aus Nieder-Olm ist an Leukämie erkrankt, sie muss nun auf eine Stammzellentransplantation hoffen. Noch ist kein Spender gefunden, weshalb die große Reitfamilie aktiv wird: Am Donnerstag, Samstag und Sonntag kann sich jeder, der gesund und zwischen 17 und 55 Jahre alt ist, bei den Rheinhessenmeisterschaften in Bodenheim typisieren und registrieren lassen.

„Ich möchte mich auch im Namen meiner Familie einfach nur für alles, was in den letzten Tagen passiert ist, bedanken“, schreibt Franka Dott aus der Mainzer Universitätsmedizin an unsere Sportredaktion: „Ich fühle mich von jedem unterstützt, durch Nachrichten, Registrierungsaktionen und die Vereine. Das ist ein ganz tolles Gefühl, welches mich emotional sehr unterstützt.“

Emotionale Unterstützung, die wichtig ist. Denn das Leben der passionierten Reiterin wurde komplett auf den Kopf gestellt. Wegen Nasenbluten und geschwollenen Lymphknoten ging sie zum Hausarzt, der ihr schließlich die Ergebnisse der Blutwerte präsentieren musste – Diagnose Blutkrebs. Der Arzt selbst fuhr sie sofort in die Uni-Klinik, wo sie nun mit Chemotherapie behandelt wird. Abgeschirmt, denn das Immunsystem ist runtergefahren. Nur die Eltern Sandra und Thomas dürfen zu ihr. „Die Ohnmacht ist das Schlimme“, sagt der Vater, „wenn ich mich doch nur selbst ins Krankenhausbett legen könnte und meine Tochter dafür rauskommen würde.“ Die Familie ist überwältigt vom vielen Zuspruch: „Das ist sehr beeindruckend und hilft uns natürlich sehr.“ Nicht zuletzt die Initiative der Reiter: „Das ist überwältigend, welche Kreise das zieht“, sagt Thomas Dott.

Anzeige
Franka Dott überwindet mit Charming Ashoka ein Hindernis.
Franka Dott überwindet mit Charming Ashoka ein Hindernis.
© Saskia Wolf

Alice Keller, Freundin der Familie Dott, hat mit drei Mitstreiterinnen unter dem Motto „Gib Franka Hoffnung!“ ein Orga-Team gebildet, steht in Kontakt mit der DKMS (Deutsche Knochenmarkspenderdatei). „Alle wollen helfen“, freut sich Alice Keller. Auf der Reitanlage am Setzerweg in Bodenheim ist die Registrierung an den drei Tagen jeweils ab 10 Uhr möglich, am 24. Mai ist eine Aktion in Stadecken-Elsheim geplant. Auch die Reitvereine in Ingelheim und Ebersheim haben schon angekündigt, etwas auf die Beine zu stellen.

Franka Dott, die im ersten Ausbildungsjahr zur Pferdewirtin ist, startet für den JFR Selztal aus Stadecken-Elsheim. Im vergangenen Jahr holte sie mit Franziskaner in der LK4 den Titel in der Dressur, startete mit Charming Ashoka im Springen. Dieses Jahr geht es um sehr viel mehr als um eine Meisterschaft. Die Suche nach einem passenden Spender läuft weltweit. „Vor etwa zehn Jahren hat der Sportverein in Nieder-Olm eine Registrierungsaktion durchgeführt“, erinnert sich Thomas Dott, „damals haben wir uns auch registrieren lassen.“ Letzlich wurde ein Spender gefunden. Die gesamte Reitfamilie aus Rheinhessen hofft auf das gleiche glückliche Ende – damit Franka wieder gesund wird.

Dankesworte von Franka bei Instagram:

Anzeige