Welte, Kaul und Bringsken-Schwestern sind Sportler des Jahres
Weltmeister Niklas Kaul vom USC Mainz darf sich über eine weitere Ehrung freuen: Er ist einer der Sportler des Jahres in Rheinland-Pfalz. Und auch seine Eltern erhielten einen Preis.
Von Tobias Goldbrunner
Leitung Sport
Die Sportler des Jahres 2019 in Rheinland-Pfalz mit ihren Trophäen: Bei den Frauen triumphierte Bahnradsprinterin Miriam Welte (3.v.l.), bei den Mannschaften das Kunstrad-Duo Lena (Mitte) und Lisa Bringsken (3.v.r.) und bei den Männern Zehnkampf-Star Niklas Kaul (2.v.r.). Umrahmt wurden sie von Lotto-Rheinland-Pfalz-Chef Jürgen Häfner (l.), LSB-Präsident Jochen Borchert (2.v.l.) und Innenminister Roger Lewentz.
(Foto: LSB/Bernd Eßling)
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MAINZ - Miriam Welte gab ihrem Überraschungsgast, ihrer langjährigen Teamgefährtin Kristina Vogel, ein süßes Versprechen. „Jetzt habe ich ja Zeit, jetzt backe ich dir deine Schwarzwälder Kirschtorte“, meinte Welte. „Von der hat sie immer so viel erzählt – aber ich warte bis heute darauf“, hatte Vogel zuvor mit einem Augenzwinkern moniert. Vogel war extra aus Erfurt angereist, um ihrer Freundin die Trophäe bei der Landessportlerwahl 2019 in Rheinland-Pfalz zu überreichen. Bahnradsprinterin Welte, die zum Abschluss ihrer eindrucksvollen Karriere noch einmal WM-Bronze und DM-Gold im Teamsprint gewonnen hatte, wurde in der Sendung „SWR Sport“ in Mainz als Siegerin bei den Frauen ausgezeichnet.
Die 33-Jährige vom 1. FC Kaiserslautern gewann zum sechsten Mal nach 2013, 2014, 2016, 2017 und 2018. Zweite wurde Leichtathletin Gesa Felicitas Krause (Silvesterlauf Trier), die bei den Weltmeisterschaften in Doha Bronze über 3000 Meter Hindernis geholt hatte. Auf Platz drei landete Jacqueline Lölling, Vizeweltmeisterin im Skeleton von der RSG Hochsauerland. „Das ist eine besondere Ehre für mich. Ich hatte zum Ende meiner Laufbahn gar nicht mehr damit gerechnet“, strahlte Welte, die 2012 mit Vogel Olympia-Gold bejubeln durfte. Den Schlussstrich habe sie bis heute „nicht eine Sekunde bereut. Es wäre für mich nur noch Quälerei gewesen“, verriet die Polizeioberkommissarin, die sich „sehr auf den ganz normalen Dienst freut“.
Stefanie und Michael Kaul als Trainer des Jahres 2019 geehrt
Bei den Männern setzte sich Zehnkampf-Weltmeister Niklas Kaul durch. Der 21-jährige Leichtathletik-Star vom USC Mainz, der im Dezember schon zu Deutschlands Sportler des Jahres gewählt worden war, lag vor Radsport-Profi Pascal Ackermann (RW Edel-Weiß Kandel), der 2019 als erster Deutscher die Punktewertung beim Giro d‘Italia gewonnen hatte, und Ruderer Jason Osborne, WM-Dritter im Leichtgewichts-Doppelzweier vom Mainzer RV. „Es ist super schön, auch einen solchen Preis zuhause zu erhalten“, sagte Kaul, dessen Eltern Stefanie und Michael als Trainer des Jahres 2019 geehrt wurden. „Niklas liegt sehr gerne – daher bestand nie die Gefahr, dass er abhebt“, meinte der Papa, der auch ein Auge zudrückte, dass der Sohnemann am Abend vorher „Bier Pong“ gespielt hatte. „Er ist eben ein ganz normaler Student, das ist doch gut.“
Sportler des Jahres
1. Niklas Kaul (Leichtathletik, USC Mainz) 24,82.
2. Pascal Ackermann (Radsport, RW Edelw. Kandel) 21,78.
3. Jason Osborne (Rudern, Mainzer RV) 18,91.
4. Jonathan Horne (Karate, Teikyo Karate Team Kaiserslautern) 17,89.
5. Richard Schmidt (Rudern, RV Treviris Trier) 16,60.
Mannschaft des Jahres
1. Lena und Lisa Bringsken (Kunstrad, RCV Böhl-Iggelheim) 22,83.
2. GSV Neuwied (Gehörlosen-Tennis) 22,19.
3. Die Eulen Ludwigshafen (Handball) 21,40.
4. Meenzer Dynamites (Handball) 19,17.
5. SC Mayen/Koblenz (Snooker) 14,41.
Niklas Kauls Fokus geht jetzt schnell in Richtung Olympia. Qualifizieren muss sich der 21-Jährige noch. „Ich fühle mich fit, bin verletzungsfrei“, berichtet der 21-Jährige, der keine Ziele für Tokio formulieren will: „Ich weiß ja nicht, in welcher Form ich sein werde. Zum jetzigen Zeitpunkt war sie jedenfalls noch nie so gut.“
Mannschaft des Jahres wurden die Schwestern Lena und Lisa Bringsken, die wie im Vorjahr WM-Gold im Zweier-Kunstradfahren gewannen. Das Duo, das die Gehörlosen-Tennisspieler des GSV Neuwied und die Bundesliga-Handballer der Eulen Ludwigshafen auf die Plätze zwei und drei verwies, verkündete auf der Bühne überraschend das Karriereende. „Wir haben alles erreicht. Jetzt beginnt ein neuer Lebensabschnitt.“