Vierschanzentournee, das bedeutet frei nach Linecker: vier unterschiedliche Schanzen, acht Sprünge und am Ende gewinnt EIN Skispringer. Eigentlich. Dass am 6. Januar 2006 mit Jakub Janda und Janne Ahonen gleich zwei Athleten auf dem Siegerpodest ganz oben stehen, ist eine Sensation.
Jakub Janda (li.) und Janne Ahonen auf dem Tournee-Thron. Archivfoto: dpa
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Als Jakub Janda am 6. Januar 2006 bei 139 Metern landet, huscht ein Grinsen über das Gesicht des führenden Finnen Janne Ahonen. Es bedeutet: Auf der Skisprungschanze in Bischofshofen ist die Entscheidung um den Tagessieg gefallen. Ahonen darf jubeln. Doch der Tscheche reckt ebenfalls die Ski in die Höhe. Wieso denn das?
Zwei Punkte, umgerechnet 1,1 Meter, muss der Ausnahmekönner Ahonen dem tschechischen Weltcupführenden in der Tournee-Gesamtwertung abnehmen. Und das, obwohl die beiden Besten des Winters zu diesem Zeitpunkt bereits sieben Sprünge auf den vier sehr unterschiedlichen Schanzen in den Beinen haben. 1,1 Meter bei einer Gesamtfluglänge von 1040 Metern.
Der letzte Sprung entscheidet
Es wird ein Duell auf Augenhöhe, wie so oft im Winter 2005/2006. Der Finne hatte in Oberstdorf gewonnen, Janda das Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen. Der Konkurrenz bereits enteilt kommt es auf der Paul-Außerleitner-Schanze im zweiten Durchgang zum großen Showdown.
Ahonen muss vorlegen, und wie: Er trifft den Absprung am Schanzentisch perfekt, gleitet stilistisch schön durch die nächtliche Dunkelheit und landet mit einem leicht verwackelten Telemark. 141,5 Meter, Tageshöchstweite und ein echtes Brett für Janda. Der Tscheche landet nur bei 139 Metern. Der Tagessieg ist futsch.
Zwei Punkte aufgeholt
Dann prangt dennoch die Eins auf der Anzeigetafel. Der Eine guckt perplex, der Andere schüttelt ungläubig mit dem Kopf. Janda (291 Punkte) verliert auf Ahonen (293) an diesem Tag genau zwei Zähler. Nach acht Sprüngen Gleichstand. 1081,5 Punkte. Tourneesieger. Beide! Erstmals in der Geschichte der Vierschanzentournee gibt es zwei Sieger. Der Tscheche feiert seinen bis dahin größten Erfolg, Ahonen gewinnt seine vierte Tournee und schließt zum damaligen Rekordsieger Jens Weißflog auf.
Der Hauptpreis: Ein Auto. Doch für wen? "Für den besseren Autofahrer natürlich", sagt Hobbyrennfahrer Ahonen grinsend. Doch Janda bekommt auch einen Flitzer, Sponsor Nissan wollte mal nicht so sein.
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