Deutschlands Volleyballerinnen entzaubern Olympiasieger China
Mit Spiellust und kombinationssicheren Angriffen gelingt dem DVV-Team von Bundestrainer Giovanni Guidetti bei der Weltmeisterschaft 2006 in Japan ein Überraschungscoup gegen China. Es bleibt der einzige.
Die deutschen Volleyballerinnen feiern den grandiosen Auftritt gegen Olympiasieger China ausgelassen. Archivfoto: imago
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Bundestrainer Giovanni Guidetti strahlt, die deutschen Volleyball-Mädels sind völlig aus dem Häuschen. Als am 5.November 2006 der letzte Ball in der Arena in Sapporo auf dem Boden aufschlägt, reißen die Schwarz-Rot-Goldenen beinahe hysterisch vor Glück die Arme in die Höhe. 3:1. Ein Traum. Gegen den amtierenden Olympiasieger China.
Es ist Weltmeisterschaft in Japan. Und die Deutsche Volleyball-Equipe hat einen Lauf. Nach einer erwarteten Niederlage gegen Russland und erhofften Erfolgen gegen Aserbaidschan, Mexiko und die Dominikanische Republik zeigen die DVV-Frauen gegen China ihr bestes Spiel. Und das, obwohl die Asiatinnen zunächst ihrer Favoritenrolle gerecht werden und den ersten Satz 25:20 für sich entscheiden.
Angelina Grün ragt heraus
Was Sapporo danach erlebt, ist allerdings eine Demonstration von Kampfkraft, Spiellust und mannschaftlicher Geschlossenheit – das Guidetti-Team punktet mit platzierten Aufschlägen, herausragendem Stellungsspiel und einer bestens aufgelegten Angelina Grün, die 25 Winner beisteuert. China wirkt verunsichert. Der starke Block wird durch kombinationssichere Angriffe immer wieder ausgespielt. Nach einer Stunde und 40 Minuten ist die Sensation perfekt: 25:18, 25:21, 25:23. Die Weltranglisten-18. schlägt die Nummer eins.
„Mit diesem Sieg sind wir auf Augenhöhe mit der Weltspitze. Ich habe noch nie gegen China gewonnen“, sagt Grün überglücklich. Geht nun mehr als nur der anvisierte achte WM-Platz? Gar eine Medaille?
Es geht nicht mehr viel, nicht mal Platz acht. Nach dem vermeintlichen Favoritensturz bekommen Grün & Co. in der Zwischenrunde beim knappen 2:3 gegen die Niederlande die Euphoriekeule und vergeben auch im entscheidenden Spiel gegen die USA einen Matchball. Es folgen eine blamable Pleite gegen die Türkei und ein Anstandserfolg gegen Taiwan. Der Olympiasieger-Besieger landet nur auf Rang elf.