Biathlet Michael Rösch steht 2005 in Osrblie zweimal mit den Zimmergenossen Sven Fischer und Alexander Wolf auf dem Podium. Der erfolgreichste deutsche Weltcup endet sogar mit fünf DSV-Athleten unter den Top Sechs.
Alexander Wolf (v. li.), Sven Fischer und Michael Rösch freuen sich über den starken deutschen Auftritt in Osrblie. Foto: dpa
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Von Björn-Christian Schüßler
Vom legendärsten, weil erfolgreichsten, Weltcup-Wochenende der deutschen Biathlon-Geschichte schwärmen die beteiligten Akteure noch immer. Die drei Zimmergenossen Alexander Wolf, Sven Fischer und Michael Rösch dominierten die Rennen in Osrblie 2005 fast nach Belieben, die Überflieger Ole Einar Björndalen und Raphael Poirée waren für ein paar Tage fast vergessen. Wolf, Fischer, Rösch im Sprint, Fischer, Wolf, Rösch in der Verfolgung – Bundestrainer Frank Ullrich geriet ob dieser Reihenfolge in absolute Verzückung. Stets den Freudentränen nah, weil in Michael Greis ein weiterer DSV-Starter zweimal hintereinander als Vierter gar den deutschen Vierfach-Erfolg perfekt machte und sich Wolf schließlich das Gelbe Trikot des Gesamtweltcup-Führenden überstreifen konnte.
Neben den beiden Tagessiegern beherrschte vor allem Rösch, der neun Jahre später für Belgien an den Start ging, die Schlagzeilen. Denn mit dem Satz „Mit Platz drei bin ich die absolute Lusche in unserem Zimmer“ hatte der damals 22-Jährige die meisten Lacher auf seiner Seite – und die erfolgreichste Biathlon-WG geoutet.
Unter dem Radar der jubelnden Osrblie-Beherrscher sorgte ausgerechnet Altmeister Ricco Groß an diesem 18. Dezember 2005 für das statistische Highlight. Vierfach-Erfolge gab es schon vorher. Doch Groß bewies noch einmal seine Klasse, jagte von Rang 20 mit nur einem Schießfehler auf Platz sechs und buchte sein persönliches Ticket für die Olympischen Winterspiele 2006 in Turin, wo er sich als Startläufer Gold mit der Staffel holte. Der fünfte Deutsche unter den Top Sechs – Groß vollendete, nahezu unbemerkt, was noch keinem DSV-Team gelang. Ein Rekord für die Ewigkeit? „Wer weiß. Aber das ist heute echt sowas von egal. Was für ein Wettkampf“, sagte Ullrich noch immer staunend.