Ein Ziel hätten sie in ihrer Radball-Laufbahn noch gehabt. Dennoch haben Moritz Rauch und Janis Stenner beschlossen, aufzuhören. Ihre Nachfolger beim RV Hechtsheim stehen auch fest.
Von Bardo Rudolf
Sportredakteur Mainz
Moritz Rauch (li.) und Janis Stenner (Mitte) hören aus beruflichen Gründen auf.
(Archivfoto: hbz/Schäfer)
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
HECHTSHEIM - Im rheinhessischen Radball geht eine Ära zu Ende. Moritz Rauch und Janis Stenner, seit rund zehn Jahren das beste Duo dieser Region und seit zwei Jahren wieder in der Bundesliga aktiv, haben überraschend das Ende ihrer Laufbahn bekanntgegeben. Aus beruflichen Gründen, wie die 30- und 31-Jährigen erklären. Der RV Hechtsheim behält aber seinen Platz in der Bundesliga. Diesen übernehmen die Brüder Jonas und Fabian Gebhard, die dazu vom RSV Klein-Winternheim an die Heuerstraße wechseln.
Ein Ziel hätten die Hechtsheimer noch gehabt
„Wir finden es sehr schade, dass Janis und Moritz ihre Karriere in dem jungen Sportleralter beenden“, sagt RVH-Geschäftsführer Sven Beller. Doch die Entscheidung, betont Stenner, haben sie sich reiflich überlegt. Mit Moritz Rauch habe er wie jedes Jahr nach der Saison Bilanz gezogen. Das erste Ergebnis lautete: „Als Ziel haben wir noch die Qualifikation für die Endrunde bei der DM.“ Dafür müssten sie in der Bundesliga mindestens Fünfter werden. Das zweite Ergebnis war laut Stenner: „Um dieses Ziel zu erreichen, müssten wir mit noch höherer Konstanz trainieren. Und das ist aufgrund unserer beruflichen Belastungen nicht möglich.“ Weil zudem der erneut geschaffte Bundesliga-Klassenerhalt ein schöner Abschluss sei, entschlossen sich die beiden, ihre Laufbahn zu beenden.
Nun wollte der RV Hechtsheim aber seinen Platz in der Bundesliga behalten und hat deshalb mit dem zweitbesten rheinhessischen Team Gespräche aufgenommen. Fabian und Jonas Gebhard waren zuletzt dreimal in Folge Oberliga-Meister, in den Aufstiegsrunden zur Zweiten Bundesliga aber aus sportlichen oder Verletzungsgründen jeweils knapp gescheitert. Mit ihrem Vater und Trainer Andreas Gebhard beschloss das talentierte Duo, das in diesem Jahr noch zu den U 23-Teams gezählt hatte, diese Chance wahrzunehmen. „Dies ist eine große Möglichkeit zur Weiterentwicklung. Das werden ganz andere Erfahrungen als in der Oberliga“, sagt Andreas Gebhard. Seine Söhne messen sich dann mit einigen der besten Teams der Welt. Und falls sie den Klassenverbleib verpassen, haben sie zumindest einen Platz in der Zweiten Liga sicher.
Moritz Rauch (li.) und Janis Stenner (Mitte) hören aus beruflichen Gründen auf. Archivfoto: hbz/Schäfer
Fabian (li.) und Jonas Gebhard rücken auf. Archivfoto: hbz/H. Braun
2
Einen vergleichbaren Einstieg hatten Rauch/Stenner 2009 als Nachfolger der Weltmeister Thomas Abel/ Christian Heß. Allerdings mussten sie damals im Gegensatz zu den Gebhard-Brüdern nicht den Verein wechseln. Für die Neu-Hechtsheimer ist der Weggang vom RSV Klein-Winternheim denn auch ein Wermutstropfen. „Fabian und Jonas sind über zehn Jahre lang für den RSV gestartet und haben dort eine top Unterstützung erfahren“, sagt Andreas Gebhard, der auf Verständnis beim Ex-Klub hofft. „Bisher ist alles sauber gelaufen“, sagt er.
Letzter Auftritt beim Heimturnier im November
Bis zu ihren nächsten Pflichtspielen müssen die Gebhard-Brüder nun bis Januar warten. Vorher werden Rauch und Stenner noch einmal aufs Wettkampfrad steigen und sich am 9. November beim Hechtsheimer Turnier um den MVB-Preis ein letztes Mal mit der Weltspitze messen.
