WIESBADEN/KOSTHEIM - Sie bilden erst seit zwei Jahren ein Duo, trainieren kaum zusammen, feierten aber jetzt in jungen Jahren einen Riesenerfolg. Nina Roth und Vanessa Mauckner haben sich (wie berichtet) den Deutschlandpokal gesichert. Das Radpolo-Duo des RSV Kostheim besiegte dabei im Finale den amtierenden Deutschen Meister RKB Wetzlar mit 5:2. Wir sprachen mit Nina Roth über diesen Erfolg im Speziellen und Radpolo im Allgemeinen.
Frau Roth, dieser Titel kam doch sehr überraschend?
Auf alle Fälle. Wir sind mit der Erwartung nach Aßlar gefahren, nur nicht Letzter zu werden. Doch dann hat an diesem Tag alles funktioniert.
Und Sie haben Nervenstärke im Halbfinale beim Viermeterschießen gegen Frellstedt II bewiesen.
Das war schon sehr aufregend. Meine Schüsse waren gar nicht so gut, doch trotzdem drin. Und Vanessa hat alle Bälle sicher gehalten und nur ein Gegentor im Viermeterschießen kassiert.
Sie haben mit sieben Jahren angefangen, Radpolo zu spielen. Wie kommt man zu dieser Sportart?
In meinem Heimatverein TuS Dotzheim habe ich zunächst Jazztanz gemacht. Da hat mich meine Trainerin gefragt, ob ich denn nicht auch mal Lust auf Radpolo hätte. Und es hat mich sofort fasziniert.
Was macht denn der Reiz aus?
Es ist sehr abwechslungsreich. Man muss immer bei der Sache sein. Wenn man mal schläft, hat man sofort ein Tor kassiert.
Und wie kamen Sie mit Ihrer jetzigen Radpolo-Partnerin zusammen?
Ich bin vor zwei Jahren von Dotzheim zum RSV Kostheim gewechselt. Vanessa, die immer noch in Stein bei Nürnberg wohnt, kam dann auch zum Club und wir haben uns sofort gefunden.
Training ist bei dieser Entfernung von rund 250 Kilometern aber kaum möglich, oder?
Wir haben dieses Jahr noch kein einziges Mal richtig zusammen trainieren können. Wir sehen uns eigentlich nur zu den Spielen.
Dafür klappt es ja richtig gut. Sie sind erst 18 Jahre jung. Wie sehen denn die weiteren Ziele aus?
In der Bundesliga, in die wir ja erst aufgestiegen sind, wollen wir auf alle Fälle die Klasse halten.
Der übernächste Spieltag findet am 8. April in Kostheim statt. Als Deutschlandpokalsieger kann man doch sogar höhere Ziele haben.
Die Teilnahme an der Endrunde zur deutschen Meisterschaft wäre natürlich ein Traum. Doch das wird schwer.
Und wie war es am Montagmorgen nach dem Wochenende in der Schule?
Die meisten Mitschüler wissen gar nicht, was Radpolo ist. Ich will jedenfalls diese tolle Sportart so lange spielen, wie es möglich ist.
Das Interview führte Torsten Muders.