Im Anflug: Die Bretzenheimerin Anne Thierfelder demonstriert die perfekte Wurfhaltung. Foto: hbz/Harry Braun
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NIERSTEIN - Die Tormaschine hat mächtig gebrummt. Wenn auch nicht ganz so ungebremst, wie es das sensationell anmutende Handballergebnis vermuten lässt. Denn sowohl die gastgebende weibliche E-Jugendmannschaft des TV Nieder-Olm als auch jene der SG Bretzenheim punkteten dreistellig. Am Ende hatten die Mainzerinnen mit 176:105 Toren die Nase vorn.
Apropos Tore: Der 16 Jahre alte Nieder-Olmer Nachwuchstrainer- und Spieler, Philipp Esch, der die 40-minütige Partie in der schmucken Neuen Gymnasiumhalle souverän leitete, erläuterte, wie dieses „astronomische“ Ergebnis zustande kam. „Es werden pro Mannschaft die geworfenen Tore mit der Anzahl der Spielerinnen, die getroffen haben, multipliziert.“
Aber nicht nur das Ergebnis, auch die Aufstellung auf der Platte, die der Verband ebenfalls für E-Jugendliche vorgibt, ist erklärungsbedürftig. Je drei der sechs Feldspieler pro Team dürfen nur in der Abwehr oder im Angriff agieren, die Mittellinie nicht überschreiten, aber Pässe über das gesamte Spielfeld anbringen. Natürlich haben die Trainerin der gastgebenden Nieder-Olmerinnen, Ute Bendrich, als auch die aus Bretzenheim, Astrid Schmitt und Assistentin Marusha Klug, mit Wiederbeginn diese Positionen gewechselt. Auch die Gründe für diese ungewöhnliche Spielweise erläuterte der junge Fachmann: „Jeder soll die Möglichkeit haben, in der Abwehr und im Angriff zu spielen, also auch am Torerfolg teilhaben. Und jeder soll sich besser auf seine Aufgabe konzentrieren können.“
NÄCHSTE WOCHE
Am Samstag (15 Uhr) besuchen wir das Fußballspiel in der C-Junioren-Landesliga zwischen der TSG Bretzenheim und TV 1817 Mainz.
Wer auch einmal einen Bericht über seine Talente lesen möchte, der wende sich an die Sportredaktion unter:
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Das taten die neun bis elf Jahre alten Mädels prächtig. Die Gastgeberinnen trafen ziemlich früh drei Mal ins Schwarze, scheiterten dann aber immer wieder an der starken Torfrau der Bretzenheimer, Jocelyn Merk. Doch als die Gäste zum ersten Mal erfolgreich waren, gab es bei den mitgereisten Familien des Mainzer Teams kein Halten mehr. Die Stimmung wuchs merklich an. Auch der Nieder-Olmer Anhang applaudierte, was das Zeug hielt. Früh war die Partie gedreht. Nach dem Seitenwechsel zogen die etwas kräftigeren Bretzenheimerinnen weiter davon.
Die Köpfe bei den Nieder-Olmer Mädels blieben aber stets oben, der Spieleifer ließ überhaupt nicht nach. „Es war ein extrem gutes E-Jugendspiel“, resümierte die Bretzenheimer Trainerin Schmitt. „Auch vom Gegner.“ Dann überreichte ihr ihre Mannschaft zum Abschied eine riesige Tafel Schokolade. „Weil sie in der nächsten Saison die D-Jugend trainiert“, erläuterte die zehnjährige Alissa Merle.
„Es hätte besser laufen können“, befand die Nieder-Olmerin Valentine Pott (10), aber nur leicht enttäuscht. Ihre gleichaltrige Mannschaftskameradin Elena Rademacher meinte: „Wir waren eigentlich gleich gut.“ Und die elfjährige Emma Thomann erklärte den feinen Unterschied: „Wir hätten in der Abwehr besser decken und vorne mehr die Chancen nutzen müssen.“ Aber ihre Trainerin Bendrich sprach ein dickes Lob aus – vor allem über die gute Entwicklung ihrer E-Jugendlichen: „Wir haben zwei Mannschaften und alle sind sehr ehrgeizig im Team – es herrscht eine große Dynamik.“ Wenn das mal keine tollen Perspektiven sind…