Die Bundesliga-Baseballer der Mainz Athletics stehen unter großem Druck: Gegen die Regensburg Legionäre müssen zwei Siege her, damit die Chance bestehen bleibt, unter die letzten Vier zu kommen.
MAINZ - Mit dem Pitching ist das so eine Sache. Vor allem, wenn man nicht genug Pitcher hat. Nachdem Jake Watts wegen seiner Schulterverletzung in dieser Saison nicht mehr werfen wird und sogar schon den Flieger Richtung Heimat genommen hat, ruhen die Hoffnungen von Spielertrainer Max Boldt in erster Linie auf Lennard Stöcklin und Connor Little. Im wahrsten Sinne des Wortes ruhen die Hoffnungen der Mainz Athletics auf einen Halbfinaleinzug auf ihren Schultern.
Um die Regensburg Legionäre in der Zwischenrunde der Baseball-Bundesliga tatsächlich noch abzufangen, ist ein Sweep in den Heimspielen gegen die Legionäre am Freitag (19 Uhr) und Samstag (14 Uhr) Pflicht. Aktuell liegen die Regensburger als Zweiter vier Erfolge vor den Mainzern. Die A’s müssen also am besten alle vier direkten Duelle gewinnen. „Und Patzer dürfen wir uns auch nicht mehr erlauben“, sagte Boldt. Die Aufgabe bleibe trotz des Sweeps gegen die Haar Disciples extrem schwierig. „Wir dürfen nicht erleichtert sein, sondern müssen uns unsere Chance weiter bewahren.“
Aber zurück zu den Pitchern. Stöcklin und Little sind also die einzigen verbliebenen Starting-Pitcher. Da wäre es schon einmal von Vorteil, wenn es die beiden in ihren Spielen relativ weit schaffen, also viele Innings auf dem Mound stehen, damit die Reliever Yannic Wildenhain, Timothy Kotowski oder Ben Briggs nicht zu früh ran müssen. Maßgeblich für das Durchhaltevermögen eines Pitchers ist die Anzahl seiner Würfe. Die zählte bisher Watts aus dem Dugout heraus. „Da müssen wir nun eine andere Lösung finden“, sagte Boldt. Wie viele Würfe ein Pitcher für seine Innings braucht, hängt von seinem Spielertypen ab. „Lenni und Connor sind Kontaktpitcher“, sagte Boldt. Bedeutet, sie lassen Hits zu und benötigen deshalb weniger Würfe. Dafür müssen sie sich natürlich auf die Defense verlassen können, denn so ein Hit muss schließlich auch verteidigt werden. Genau da leisteten sich die A’s zuletzt aber zu viele Fehler. Deshalb birgt ein Hit immer auch die Gefahr eines Runs. „Aus diesem Grund müssen wir die Fehler dringend abstellen“, sagte Boldt. „Die Offense hat endlich Fahrt aufgenommen, da muss nun auch die Defense stehen.“
So oder so werden Stöcklin und Little irgendwann müde werden. Wer dann kommt, hängt vom Inning ab. Während der gelernte Pitcher Wildenhain durchaus ein paar Durchgänge werfen kann, kann Kotowski das Spiel in ein bis zwei Innings eher ins Ziel retten. „Man darf nicht vergessen, dass Timmy noch gar nicht so lange wirft“, sagt Boldt, der sich offen hält, wer in welcher Partie auf den Mound kommt. Fest steht nur, dass die Möglichkeiten begrenzt sind. „Viel Auswahl haben wir ja nicht“, nimmt Boldt die chronischen Pitcherprobleme fast schon mit Humor. „Wir müssen in jedem Spiel schauen, wie wir am besten über die Runden kommen.“ Und zwar nicht irgendwie, sondern so, dass die A’s aus jedem der Duelle mit den Legionären als Gewinner hervorgehen. Sonst wird es nichts mit der erhofften Halbfinalteilnahme. Trotz aller Gedankenspiele rund um die Männer auf dem Mound.