KSV-Kanutin ist so richtig in Fahrt gekommen und deklassiert beim Heim-Weltcup die Konkurrenz. Das lässt für die Olympischen Spiele nächstes Jahr hoffen.
Von Mario Luge
Sportredakteur Mainz
Es geht Richtung Tokio für Ricarda Funk.
(Foto: Uta Büttner)
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MARKKLEEBERG - Ricarda Funk hat gezeigt, wer in diesem Jahr die beste Slalomkanutin mit dem Kajak ist. Nicht nur in Deutschland, sondern auch international. Beim Heim-Weltcup in Markkleeberg deklassierte die Athletin vom KSV Bad Kreuznach die Konkurrenz und siegte mit unglaublichen 3,75 Sekunden Vorsprung auf die favorisierte Jessica Fox aus Australien. Knapp vier Sekunden – im Kanuslalom eine Welt.
Das zweite Edelmetall für Deutschland sicherte in Markkleeberg der Leipziger Franz Anton mit Bronze.
Drei überragende Rennen der Siegerin
Der Weltcupsieg rückte dabei für Funk fast schon etwas in den Hintergrund, denn eine andere Entscheidung dürfte für die 27-Jährige Vorrang haben: Die Wahl-Bad-Kreuznacherin sicherte sich nämlich mit dem dritten Erfolg im dritten Weltcup den deutschen Startplatz bei den Olympischen Spielen im nächsten Jahr in Japan. Aufgrund ihres großen Vorsprungs auf Jasmin Schornberg (Hamm) und Elena Apel (Augsburg) ist sie nicht mehr einzuholen.
Thomas Apel, Interims-Bundestrainer, resümierte nach dem Wettkampf: „Wir haben eine Ricarda Funk gesehen, die jetzt hier bewiesen hat, wie gut ihre Vorbereitung war. Sie hat auch im Finale die Nerven behalten und ihre Konkurrenz schon in gewisser Art und Weise deklassiert.“
Im Kajak-Wettbewerb der Damen lieferte Ricarda Funk drei überragende Rennen. Erste in der Qualifikation, Erste im Halbfinallauf und Erste im Finale. „Ich bin froh, dass ich diesem Druck standgehalten habe“, sagte die 27-Jährige glücklich und erleichtert. Ihre Erfolge schreibt die Bad Kreuznacherin vor allem ihrer großen Erfahrung zu. Nun heißt, es bei den Weltmeisterschaften auch den internationalen Quotenplatz zu erkämpfen.
Trotz der eigentlich guten Vorbereitung hätte der Fahrerin des Kreuznacher Kanusportvereins fast das Material einen Strich durch die Rechnung gemacht. Kurz vorm Weltcup hatte ihr Boot geleckt und wäre fast gesunken, berichtete Ricarda Funk. Erst eine Woche vorm Weltcup kam ihr repariertes Kajak zurück. Das Ende ist bekannt.