Während Trainer Bernhard Gänz (rechts) dem VSC erhalten bleibt, hat sich Moritz Becker (links) noch nicht zu seiner Zukunft geäußert. Fotos: Dirk Waidner
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GULDENTAL - Dienheim statt Saarlouis. Marienborn statt Mainz. Die Volleyballherren des VSC Guldental verzichten auf ihren Platz in der Oberliga und finden sich nun in der Verbandsliga wieder. „Wir haben unseren Startplatz leider zurückziehen müssen“, erklärte Vorstandsvorsitzender Dietmar Rickes.
Verhalten und Einstellung bereiten Kopfzerbrechen
Schon vor drei Wochen hatte sich das VSC-Vorstandsteam dazu entschieden, die Herren aus der Oberliga zurückzuziehen, drei Wochen vor Saisonbeginn ging man damit nun an die Öffentlichkeit. „Wir hätten für die neue Saison leider keine oberligataugliche Mannschaft zustande bekommen. Das hat vor allem damit zu tun, dass einige Spieler erst sehr spät aus dem Quark gekommen sind und Rückmeldung gegeben haben“, betonte Rickes. So musste der VSC einige Spieler aus unterschiedlichen Gründen ziehen lassen. Beispielsweise hatte Dennis Friedrich schon in der letzten Saison mitgeteilt, dass er nicht mehr zur Verfügung stehe, wechselte nun allerdings zur Regionalligamannschaft nach Rüsselsheim.
Andere Spieler dagegen entscheiden ihren Wechsel erst kurzfristig. Zudem steht Hendrik Diwersy dem VSC Guldental nur noch bis Ende November zur Verfügung, da er für einige Monate nach Australien geht. „Der Trend geht leider immer mehr dazu, dass die Jugendlichen nach dem Abitur ins Ausland gehen oder beruflich bedingt wegziehen. Zu den vielen Abgängen kommt noch hinzu, dass Zuspieler Matteo Scholl Anfang August einen schweren Unfall hatte und bis Anfang nächsten Jahres ausfallen wird,“ erklärte Rickes.
Der Vorsitzende des VSC Guldental versuchte mit den Spielerverlusten zu unterstreichen, dass mit drei verbleibenden Oberligaspielern keine Chance bestand, die erste Herren in der Oberliga zu melden. Die übrigen Spieler der ersten und zweiten Herren gehen nun unter Trainer Bernhard Gänz in der Verbandsliga an den Start.
Eigentlich sei der Plan gewesen, lediglich eine Klasse tiefer in der Landesliga zu spielen. Dies wäre aber nur gegangen, wenn eine andere Mannschaft aus der Landesliga bereit gewesen wäre zu tauschen. Das war nicht der Fall, sodass nur die Option Verbandsliga für das VSC-Team blieb.
Geringe Identifikation und bloß keine Verantwortung
Der Runtermeldung zum Trotz wollen die übrigen VSC-Jungs die Köpfe nicht hängen lassen, sondern befinden sich bereits wieder im Training und sehen die Verbandsliga als Chance, sich zu rehabilitieren. Dennoch macht VSC-Vorsitzender Rickes keinen Hehl daraus, dass er die Einstellung und das Verhalten einiger Spieler als gefährlich ansieht.
„Anfang 2016 waren wir noch in der Regionalliga, Mitte 2017 spielen wir nun drei Klassen tiefer. Die meisten Jugendlichen heutzutage immer höher, schneller, weiter wollen, zudem keine Verantwortung tragen wollen und sich mit dem Verein kaum identifizieren“, erkennt der Vereinsvorsitzende eine generelle Tendenz: „Diese Entwicklung findet nicht nur bei uns statt, sondern auch in anderen kleineren Vereinen, die immer mehr leisten müssen, aber die Jugend kaum noch halten kann.“
Auch bei den Damen des VSC Guldental gibt es Parallelen. Aus beruflichen Gründen fallen regelmäßig einige Spielerinnen aus, andere (Leonie Müller nach Gau-Algesheim und Angelina Schwarzkopf zum VC Wiesbaden) wechselten den Verein. Das Team wurde daher mit Spielerinnen aus der Zweiten verstärkt und bekam mit Gregor Zimmermann einen neuen Trainer an die Seite gestellt. „Die Damen sind nun die Speerspitze mit ihrem Landesligastartplatz. Doch ich bin zuversichtlich, dass es auch bei den Herren wieder aufwärtsgehen wird“, bleibt bei Rickes noch die Hoffnung auf bessere Zeiten übrig.