GONSENHEIM - Seit Ende Juli bereitet Achim Ziegele die Regionalliga-Volleyballerinnen der TGM Gonsenheim auf die Spielzeit vor. Der 46 Jahre alte Trainer aus Kirchheimbolanden spricht über den Wechsel aus Steinwenden, seinen neuen Verein, seine Philosophie – und die Ziele mit der Mannschaft.
Herr Ziegele, welche Eindrücke konnten Sie in den ersten Wochen von ihrem Team gewinnen?
Das klingt jetzt vielleicht komisch, aber die Mädels haben eine enorme Bewegungsfreude. Oft ist bei Damen-Teams viel Druck von außen nötig, aber hier gehen alle voll mit. Dadurch macht es auch mir Spaß und es fiel mir leicht, nach den Probetrainings zuzusagen.
Wie kam der Wechsel aus Steinwenden zustande?
Mein Abschied dort hatte verschiedene Gründen wie die weite Anreise, aber auch, dass ich nicht mehr die nötige Motivation gespürt habe. Der Anruf von der TGM kam, nachdem ich mich schon entschieden hatte. Ich habe beschlossen, mir das anzuschauen. Dann hat ein langsamer Prozess über mehrere Wochen mit einigen Einheiten begonnen. Das fand ich gut, weil ich genug Zeit hatte, nachzudenken. Da ich als Lehrer arbeite, habe ich den Luxus, nicht vom Volleyball leben zu müssen. Deshalb wollte ich es nur machen, wenn es passt.
Was hat letztlich den Ausschlag dafür gegeben, dass Sie dem Verein zugesagt haben?
An erster Stelle steht natürlich die Mannschaft, in der ich eine echte und langfristige Perspektive sehe. Aber wichtig war mir auch, dass das Gesamtpaket stimmt: Der Volleyball hat mit sechs Damen- und vier Herren-Teams im Verein als Zugpferd ein Riesen-Standing. Die Strukturen stimmen. Auch die Gespräche mit meinem Vorgänger und Abteilungsleiter Daniel Schneider und den Verantwortlichen der Mannschaft waren entspannt.
Wie weit sind Sie mit der Kaderplanung?
Laura Rees ist aus beruflichen Gründen weg. Franziska Thiam und Sarah Schulz haben Angebote aus der Zweiten Liga von Bad Soden abgelehnt. Das war ein super Zeichen. Wir suchen aktuell noch für die Mitte und möglichst auch für das Zuspiel, dort laufen die Gespräche aber noch.
Welche Schwerpunkte setzen Sie im Training?
Ich habe im Männer-Volleyball bis in die Dritte Liga trainiert und bin der Überzeugung, dass bei den Frauen die Block-Feldabwehr vernachlässigt wird. Bei Hochpässen über Außen wollen wir direkt den Block stellen. Wie schnell wir dieses Ziel erreichen, hängt davon ab, wann alle da sind. Außerdem will ich, dass mehr Tempopässe gespielt werden.
Sie sagten, dass die Perspektive für Sie eine wichtige Rolle spielt. Welche Perspektive ist für die Mannschaft realistisch?
Als früherer Kader-Trainer kann ich junge Spieler weiterentwickeln. Wenn ich das Potenzial sehe, ist kurz- oder mittelfristig der Drittliga-Aufstieg möglich. Dieses Ziel schon für dieses Jahr auszugeben, wäre aber naiv und blauäugig. Planbar ist Erfolg erst ab dreimal Training pro Woche, wir können nur zweimal trainieren. Nach den Vorbereitungsturnieren werden wir uns noch einmal zusammensetzen und besprechen, wohin wir wollen.