TGM Gonsenheim blickt in Zweitliga-Saison zunächst nach unten
Eine starke erste Sechs bringen die Volleyballer der TGM Gonsenheim auch in diesem Jahr aufs Feld. Doch dahinter ist die Personaldecke dünner als in den vergangenen Spielzeiten.
Von Stephan Thalmann
Trainer Markus Pfahlert (Mitte) blickt mit der Mannschaft gespannt der ersten Partie gegen Karlsruhe entgegen. Danach weiß die TGM besser, wo sie steht.
(Foto: TGM)
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GONSENHEIM - Im letzten Training von Volleyball-Zweitligist TGM Gonsenheim vor dem Saisonauftakt musste der Trainer persönlich ran. Im Sechs-gegen-Sechs half Markus Pfahlert mangels Alternativen als Zuspieler aus. Der neue Coach machte seine Sache nach eigenen Angaben nicht schlecht. Zum Saisonstart an diesem Samstag (19 Uhr, Sporthalle Weserstraße) gegen den SSC Karlsruhe müssen es seine Spieler aber ohne ihn auf dem Feld richten. Nach einem großen Umbruch im Sommer steht das Team vor einer komplizierten Saison.
Nach wenigen Wochen Vorbereitung weiß Pfahlert, der auf Aline Reinhardt und Achim Ziegele folgt, dass noch viel Arbeit vor ihm und der Mannschaft liegt: „Wir könnten in vielen Bereichen weiter sein. Aber viele Teams werden ebenfalls noch Defizite haben.“ Nach drei Jahren in der oberen Tabellenhälfte richtet die TGM den Blick zunächst nach unten, zumal sich viele Konkurrenten verstärkt haben.
Die erste Sechs spielt eine wichtigere Rolle als bisher
Anders als in den vergangenen Jahren, als die Gonsenheimer von der Breite und Ausgeglichenheit ihres Kaders profitierten, kommt es in dieser Spielzeit besonders auf eine starke erste Sechs an. Zuspieler und Kapitän Torben Tidick-Wagner, Mittelblocker Manuel Lohmann, Diagonalangreifer Jörn Freiwald und Außenangreifer Tobias Brand verbleiben aus dem „Stamm“ der Vorsaison, die die TGM als Siebter abschloss.
Zugang Jonas Reinhardt, der mit Brand nur knapp die Beach-DM verpasste, ist als zweiter Außen eingeplant. „Er ist sehr angriffsstark und lösungsorientiert, dadurch auch schwer ausrechenbar und für uns eine echte Waffe“, lobt Pfahlert. Onno Claassen, der schon in der vergangenen Rückrunde vermehrt Einsatzzeiten erhielt, rückt in der Mitte für Benedikt Kratschmer nach. Den Libero-Posten soll Hendrik Diwersy, der aus Guldenthal kam, als Nachfolger von Johannes Delinsky bekleiden. Frederik Mingers ist als erste Alternative für Außen und Diagonal nah dran. „Dieser Gruppe vertraue ich“, stellt der Coach klar.
Dahinter wird die Luft nach den Abgängen von Delinsky, Kratschmer, Alexander Krippes, Felix Hinkelmann und Mark Gumenjuk dünner. Einige der Neuen müssen ihre Zweitliga-Tauglichkeit erst unter Beweis stellen. Anh Duc Vu (Zuspiel/Libero) kam von der SG U.N.S. Rheinhessen, fehlte zuletzt aber für einen Monat aus familiären Gründen. Als neue Mitte wurde Johannes Behringer geholt, der in Minden bereits Zweitliga-Training absolvierte, ansonsten aber bislang eher im Sand auffiel. Mit Außen Dominik Hauck, der wie Vu von der SG U.N.S. kam, ist er einer der Beach-Trainingspartner der DM-Fünften Jonas Schröder/Paul Becker.
In der Mitte und auf der Diagonalen hätte sich Pfahlert am liebsten noch verstärkt. „Aktuell können wir vielleicht einen oder zwei Ausfälle kompensieren. Danach gäbe es Probleme“, weiß er. Deshalb gilt: „Wir wollen den Klassenerhalt schaffen, wenn möglich nicht erst am letzten Spieltag.“ Die mentale Stärke für einen möglichen Abstiegskampf traut er seinen Spielern zu: „Alle sind hochmotiviert und haben Biss. Keiner lässt den Kopf hängen, wenn mal etwas nicht klappt.
Als Teil der Mannschaftsführung sieht er neben den arrivierten Lohmann und Tidick-Wagner inzwischen auf Tobias Brand. „Tobi hat trotz seines jungen Alters viel Struktur in den Aussagen. Die drei führen uns. So entsteht auch kein Generationenkonflikt.“
Wie weit das Team ist, wird der Heimspiel-Auftakt gegen Karlsruhe zeigen. „Sie sind ein guter Maßstab“, sagt Pfahlert. Anders als die TGM kämpften die Gäste im Frühjahr bis zuletzt um den Liga-Verbleib. „Wenn wir sie schlagen, wäre das beruhigend“, sagt Pfahlert. „Wenn sie mit einem ähnlichen Kader plötzlich viel besser sind, muss ich mir Sorgen machen.“ Behringer und Vu fallen aus.