MAINZ - „Eigentlich spielen wir einfach nur eine Liga höher“, sagt Michael Mader. Diese Änderung ist für den Spielertrainer des VC Mainz und sein Team inzwischen fast Gewohntweit. Nach je einer Volleyball-Saison in der Bezirksliga, Rheinhessenliga, Verbandsliga und Rheinland-Pfalz-Liga folgte im Mai der vierte Aufstieg in Folge. Ab sofort schlagen die Herren des 2013 gegründeten Vereins in der Oberliga auf. Doch es ändert sich noch mehr.
13 Spieler sind aktuell in der Vorbereitung am Netz
Wenn die VSG Saarlouis am 23. September zum ersten Spieltag nach Mainz kommt, ist aber auch vieles wie immer. Der VC Mainz schlägt in der Oberliga weiter in der Sporthalle des Schloßgymnasiums auf. Dort bittet Mader seine Mannschaft auch zum Training. Die Zeiten, in denen das Netz in der Leibnizschule von Außenwand zu Außenwand gespannt und die Halle nicht viel größer als das Spielfeld war, sind zum Glück vorbei. Auch das Erfolgs-Team bleibt und hält zusammen. „Wir sind mit unseren 13 Leuten in der Vorbereitung“, berichtet Mader. Auf der VC-Facebook-Seite findet sich dennoch ein Aufruf zum Probetraining. „Adäquate Verstärkungen können wir immer gebrauchen“, sagt der Spielertrainer.
Was der VC ebenfalls gebrauchen kann, ist Geld. Der Spielbetrieb steht zwar, aber die Sponsoren-Suche läuft, denn gerade bei der Organisation macht sich eben doch bemerkbar, dass bei einem Volleyball-Oberligist Manches sehr wohl etwas anders ist: Schiedsrichter müssen fortan abgestellt werden, die Rechnungen für neues Material und einen Schiedsrichterstuhl trudelten auch schon ein. Um andere – weitaus unschönere Ausgaben – kommen sie beim VC Mainz wohl herum: Wer keine Jugendmannschaft zum Spielbetrieb anmeldet, muss eine Strafe an den Verband zahlen. „Aber wir hatten in der Vorsaison eine Jugend gemeldet und wollen auch in der nächsten Spielzeit wieder eine Jugend an den Start bringen“, sagt Michael Mader.
Sportlich war die Rheinland-Pfalz-Liga für den jungen Club ein ganz schöner Kraftakt. Auf Rang vier stand das Team in der Abschlusstabelle. Andere Teams verzichteten und so nahm der VC Mainz den Relegationsrang dankend an. Beim TV Wiesbach siegten die Mainzer mit 3:0. „Im Rückspiel durften dann auch andere ran“, erinnert sich Michael Mader. Mit 1:3 ging die Partie verloren, doch der Aufstieg war perfekt. Ein „schönes Gefühl“ beschleicht den Spielertrainer, wenn er auf das Erreichte blickt. „Die Landesliga war die Vorgabe, als wir den Spielbetrieb aufgenommen haben. Dass wir die Oberliga erreichen, war damals schon sehr hochgesteckt“, sagt Mader.
Der Spaß steht nicht nur in der Liga im Mittelpunkt
Anfangs, bevor es den VC Mainz auf dem Papier überhaupt gab, waren die Volleyballer „nur ein Haufen Studenten, die zocken wollten“, wie es VC-Vorsitzender Christian Malan mal sagte. Ihren Charakter haben sie sich bewahrt. Michael Mader sagt: „Der Spaß am Spiel steht bei uns im Mittelpunkt und so haben wir uns zusammengefügt.“ Auch abseits des Netzes natürlich, beim Karten spielen oder Beachvolleyball im Freibad.
Nun wartet die Oberliga. „Eine ausgeglichene Liga, in der es aber auch Teams gibt, die wir uns trauen zu schlagen“, sagt Michael Mader und fügt an: „Wir wollen die Oberliga halten.“ Daran soll sich beim VC Mainz so schnell nichts ändern.