TTG Bingen/Münster-Sarmsheim glaubt noch an die Play-offs
Schlusslicht der Damen-Bundesliga hat corona-bedingt eine schwierige Hinrunde hinter sich und hofft auf eine bessere zweite Halbserie.
Von Gerhard Wieseotte
Konnte noch kein Spiel für die TTG bestreiten: Nadezhda Bogdanova.
(Archivfoto: TTG)
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BINGEN/MÜNSTER-SARMSHEIM - Die Tischtennis-Bundesliga der Damen macht noch Winterpause, die Saison 20/21 ist bis auf einige Ausnahmen zur Hälfte gespielt. Da ist es an der Zeit, eine vorläufige Bilanz in sportlicher wie wirtschaftlicher Hinsicht zu ziehen. Für die TTG Bingen/Münster-Sarmsheim war es eine schwierige Hinrunde. Nur in einem einzigen Spiel – gegen Böblingen – das 3:5 verloren ging, konnte die Mannschaft komplett mit vier Spielerinnen antreten.
Entsprechend enttäuschend waren die Ergebnisse und mit 0:8 Punkten der letzte Platz in der Tabelle: „Das konnte man so nicht erwarten“, sagt Teamcoach Frank Liesenfeld, der im sportlichen Bereich bei der TTG das Sagen hat und am nächsten an den Spielerinnen dran ist: „Wir haben zum Beispiel fest mit Nadezhda Bogdanova gerechnet. Hätte sie spielen können, dann würden wir ganz anders dastehen.“
Nadezhda Bogdanova sitzt in Belarus fest
Doch der Neuzugang aus Belarus sitzt seit Beginn der Saison in seinem Heimatland fest. Alle Versuche, ihr ein Visum für Deutschland zu verschaffen, schlugen fehl. Bogdanova trainiert in Minsk und hält sich so fit. Ähnlich die Situation bei Mallika Bhandarkar, der zweiten Neuverpflichtung in dieser Saison. Sie kam einmal gegen Böblingen zum Einsatz, musste danach wieder in ihre Heimat Indien zurück und wartet seitdem aufs Visum. „Den Spielerinnen, die in dieser Hinrunde eingesetzt waren, kann man keinen Vorwurf machen. Sie haben alles gegeben“, betont Liesenfeld.
NACHHOLSPIELE TERMINIERT
Für die beiden abgesetzten Spiele aus der Hinrunde stehen jetzt Termine fest. Am Samstag, dem 16. Januuar (15.30 Uhr) empfängt die TTG den TSV Schwabhausen. Am Samstag, dem 13. März (15 Uhr) wird die Partie gegen den ttc berlin eastside nachgeholt.
Er hofft darauf, dass es in der Rückrunde besser läuft. Sie wird mit einem Doppelspieltag am 16. und 17. Januar mit Spielen gegen Schwabhausen und Böblingen beginnen. Aus Sicht des Teamcoachs sind das Gegnerinnen auf Augenhöhe: „Da rechnen wir uns schon etwas aus.“ Am Saisonziel will Liesenfeld nicht rütteln. Die TTG möchte nach wie vor die Play-offs der besten sechs Mannschaften erreichen. Das wäre dann wieder ein Heimspiel mehr, und das dann möglicherweise mit einigen Zuschauern, auch wenn nach Abzug der Kosten, die bei einem Heimspiel anfallen, nicht mehr viel in der Kasse übrig bleibt.
Vorstandsmitglied Joachim Lautebach hofft, dass sich die coronabedingt prekäre Situation bis März/April entspannt. Und Hauptsponsor Lotto Rheinland-Pfalz, weitere Förderer wie die Zeus Vermittlungsgesellschaft, das IBB-Hotel in Ingelheim und viele kleinere und mittlere Unternehmen auch über diese Saison hinaus bei der Stange bleiben. Zeus kam vor der Saison neu dazu. Dies versetzte die TTG damals in die Lage, den Wegfall mehrerer kleinerer und mittlerer Sponsoren verkraften zu können. Gerade solche Unternehmen leiden unter den Folgen der Pandemie am meisten. Das Sport-Sponsoring wird dann heruntergefahren. Dies treffe aber alle Hallensportarten.
Fünf Heimspiele – ein mögliches Spiel in den Play-offs ausgenommen – hat das Team von Frank Liesenfeld in den nächsten Monaten noch vor sich. Gelegenheit genug, sich in der Tabelle nach oben zu arbeiten. „Das hatten wir in der vergangenen Saison auch schon mal. Da haben wir eine schlechte Hinrunde gespielt und danach in der Rückrunde drei von vier Spielen gewonnen“, erinnert sich der TTG-Teamcoach.
Die Verträge aller Spielerinnen laufen aus
Und dann beginnt für Liesenfeld auch schon die personelle Planung für die nächste Saison. Alle Spielerverträge laufen aus. Erste Gespräche mit den Leistungsträgerinnen Chantal Mantz, Giorgia Piccolin und Katerina Tomanovska soll es in den nächsten Wochen geben. Bis Ende Februar soll dann der Kader für die nächste Spielzeit stehen.