Letztmals für die TTG an der Platte im Einsatz: Giorgia Piccolin wechselt zur neuen Saison zum Ligakonkurrenten Weinheim.
(Foto: Petra Steyer)
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BINGEN/MÜNSTER-SARMSHEIM - Es war ein Tag, bei dem das Sportliche fast ein bisschen in den Hintergrund rückte. Die Partie in der Tischtennis-Bundesliga zwischen der TTG Bingen/Münster-Sarmsheim und dem ESV Weil in Bingerbrück geriet zur Nebensache. Es ging für die TTG-Frauen um nichts mehr. Auch nach der 3:6-Niederlage bleibt man in der Bundesliga, weil kein Verein aus der Zweiten Liga aufsteigen will (wir berichteten). Somit war schon vor Beginn ein wenig die Brisanz aus dieser Begegnung gewichen.
Nach den beiden Doppeln stand es noch unentschieden: Mie Skov und Anastasia Bondareva hatten gegen Hana Arapovic und Janine Ebner, wenig Mühe und gewannen locker und leicht in drei Sätzen. Umgedrehte Verhältnisse herrschten im zweiten Doppel, denn da siegten Polina Trifonova und Ievgeniia Sozoniuk in ebenfalls drei Sätzen über Giorgia Piccolin und Karolina Mynarova, die an diesem Nachmittag nur im Doppel antrat.
Im vorderen Paarkreuz zeigten sich die Gäste, wenn auch nur nach hartem Kampf über jeweils fünf Sätze, überlegen: Trifonova drehte gegen Giorgia Piccolin das Match und gewann, nachdem sie die ersten beiden Durchgänge verloren hatte, noch in fünf Sätzen. Mie Skov gestaltete die ersten vier Sätze ausgeglichen, hatte dann aber im fünften Durchgang nichts mehr zuzusetzen und verlor gegen Sozoniuk. Sie kassierte dann noch eine unnötige Gelbe Karte, weil sie aus Ärger eine Bande umtrat.
Nach einem ungefährdeten Sieg von Katerina Tomanovska über Janine Ebner ging es auch im Match zwischen Anastasia Bondareva und Hana Arapovic, die sich auf Augenhöhe duellierten und sich nichts schenkten, in den fünften Satz. Arapovic hatte am Schluss das glücklichere Händchen. Mie Skov verkürzte den Rückstand nach einer Glanzleistung gegen Polina Trifonova. Bei ihr hängt viel davon ab, wie gut sie ihre starke Vorhand durchbringen kann. Das gelang ihr gegen Trifonova besser als gegen Sozoniuk. Mit Piccolin und Sozoniuk standen sich dann zwei Spielerinnen mit großen Kämpferherzen gegenüber. Die Ukrainerin behielt das bessere Ende für sich. Pech für die TTG, dass Katerina Tomanovska ihr Match gegen Arapovic kampflos abgeben musste. Sie hatte sich an der Schlaghand verletzt.
Um 16.45 Uhr war der sportliche Teil der Veranstaltung nach einer schwierigen Saison abgeschlossen, nun ging es an die Abschiede. Und das waren gleich vier: Hallensprecher Horst Schömbs hört nach zehn Jahren auf, Giorgia Piccolin, seit 2018 für die TTG aktiv, wechselt nach Weinheim, bleibt also in der Bundesliga, Anastasia Bondareva geht aus beruflichen Gründen und Teamcoach Frank Liesenfeld zieht sich aus dem sportlichen Geschäft Bundesliga zurück. Verluste, die schmerzen. Damit tun sich einige Baustellen für die kommende Saison auf. Noch ist überhaupt nicht klar, mit welchem Personal die Lücken geschlossen werden sollen. Wie im Vorfeld angekündigt, gab es eine Spendenaktion für die Ukraine. Für den guten Zweck wurden Trikots der Spielerinnen mit ihren Unterschriften versteigert und dank einer „Zugabe“ von Hauptsponsor Lotto Rheinland-Pfalz kamen über 1000 Euro zusammen.