Aufsteiger gegen Titelfavorit: Im Verbandsliga-Duell zwischen der DJK TV Mainzer Sand und dem TSC Mainz dominiert der Gast auf beeindruckende Weise.
Von Alexander Schlögel
Merlin Diersmann erreichte das beste Einzelergebnis der DJK Mainzer Sand - ein 2:6, 2:6. Foto: hbz/Stefan Sämmer
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MAINZ - Nach nur vier Stunden war es schon vorbei. Zum Auftakt der Tennis-Medenrunde in der Herren-Verbandsliga ließ der TSC Mainz dem DJK TV Mainzer Sand keine Chance. 9:0 gewann der Oberliga-Absteiger gegen den Aufsteiger aus der Rheinhessenliga und ließ damit erst einmal keine Zweifel an der Rangordnung aufkommen.
"Das Ergebnis ist zwar nicht so vielversprechend, aber die Mentalität ist da. Auf allen Plätzen war purer Kampfgeist zu sehen", will sich Mats Hippchen nicht unterkriegen lassen, der diesmal anstelle seines verhinderten Bruders Tim als Mannschaftsführer bei der DJK fungierte und auf Position eins spielte. "Der TSC ist Titelkandidat, wir sind aufgestiegen", ordnete Hippchen das Geschehen ein. "Vor einem Jahr haben wir noch gegen deren dritte Mannschaft gespielt."
TSC-Mannschaftsführer Martin Olszowy hatte sein Team unisono "auf jeder Position ein Stück besser gesehen". Wo man im Vergleich zu den anderen Mannschaften stehe, könne man daher auch noch schlecht sagen - "das wird nächste Woche nach dem Spiel gegen den TC Weiler anders sein." Dann kommt es zu einem ersten Spitzenspiel.
Fast noch mehr als das Ergebnis drückten 18:0-Sätze und 108:19-Spiele aus TSC-Sicht den Unterschied aus. Allerdings gehörten auf allen sechs Plätzen die TSC-Spieler deutlich höheren Leistungsklassen an. Auf Position sechs betrug der Unterschied sogar mehr als zehn Punkte. Dazu kam, dass die DJK bei einem recht engen Kader neben Tim Hippchen auch noch auf Marc Henn verzichten musste. Während der TSC mit den Spielern aus dem Vorjahr antrat, waren bei der DJK mit Joshua Kloß - beruflich aus dem Odenwald nach Mainz gezogen - und Robert Jung - der nach seiner Zeit beim TC Boehringer Ingelheim zwischenzeitlich pausiert hatte - zwei Zugänge dabei. "Ob Aufschlag, Tempo, Vorhand, Rückhand - ich habe alles probiert, musste aber einsehen, dass das eine Klasse zu hoch ist", beschreibt Hippchen sein "Top-Spiel" gegen Steffen Hillenmeier. Hippchen ging im ersten Satz sogar 1:0 in Führung, gewann danach aber kein Spiel mehr. Merlin Diersmann hielt gegen Olszowy anfangs mit, musste dann aber doch die Klasse seines Gegenspielers anerkennen. Auch Max Hitzemann kam gegen Jerome Rup zu Spielsiegen, blieb aber zu inkonstant. Komplett glatt siegte Daniel Kirchner (TSC) gegen Jung in nur 50 Minuten.
Olszowy sieht sein Team "gut aufgestellt" und glaubt, man könne "vorne mitspielen". Von einem "Umbruch" spricht Hippchen: "Wir suchen für nächstes Jahr drei, vier weitere Spieler, um auch eine zweite Mannschaft aufmachen zu können." Die DJK-Tennisanlage könne dafür nur Werbung sein. Ziel sei es, "sich langfristig in der Verbandsliga zu etablieren". Für dieses Jahr hofft er in einzelnen Spielen auf Verstärkungen aus der Herren 30-Mannschaft.