Tennissenioren erleben trotz Corona normalen Start der Runde
Unter besonderen Voraussetzungen fand er statt, der Re-Start der Tennis-Medenrunde. Von den Teams, die dem Angebot des Verbands folgten, erlebte das Gro einen gelungenen Auftakt.
Von Martin Imruck
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SG-Spieler Hubertus Mildeberger siegte in einem umkämpften Auftaktmatch.
(Fotos: BK/Axel Schmitz)
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FLONHEIM/ALZEY - Er gehört zu denen, die auf dem Tennisplatz schon vieles erlebt haben. Und dennoch war Hubertus Mildeberger, Topspieler der SG Flonheim/Alzey, vor dem Re-Start der Medenrunde gespannt, wie es sich nach der Corona-Zwangspause so anlässt beim ersten Wettkampf. „Zu 97 oder 98 Prozent war alles wie sonst“, lautet das Fazit des 54-Jährigen nach dem 19:2-Auftakterfolg gegen die SG Vallendar. „Du stehst auf dem Platz und musst deine Punkte machen.“ Gerade im Einzel, wo Mildeberger mit Kai Letzelter direkt ein Gegner auf Augenhöhe erwartete, sei die Umstellung minimal. „Anders ist vielleicht nur, dass man sich nach so einem Fight wie bei uns nach dem Spiel nicht umarmen und zu der guten Leistung beglückwünschen kann“, sagt einer der erfolgreichsten Tennissenioren des Landes nach dem über zweistündigen Match (6:3, 6:4).
Umsetzung der Vorgaben bedarf einiges an Arbeit
Am Ende hatten die Kombinierten aus Flonheim und Alzey mit dem Aufsteiger wenig Mühe, 19:2 hieß es am Abend. „Sie sind zwar ohne Niederlage Rheinlandmeister geworden, aber man hat doch gemerkt, dass es ein anderes Niveau war“, sagt SG-Mannschaftsführer Heinz-Alfred Lind, den es vor allem freute, dass einige Zuschauer den Weg auf die Anlage fanden: „Man merkt, dass die Leute heiß darauf sind, wieder Sport live zu erleben. Aber insgesamt war es eigentlich ein völlig normales Medenspiel, mit dem Zusatz, dass sich alle etwas zurückgehalten und Abstand gehalten haben.“
Dass dies allen Beteiligten möglichst leicht fällt, ist einiges an Vorarbeit nötig. „Man muss auf viele Kleinigkeiten achten, beispielsweise die Türen offenlassen, damit niemand die Griffe anpackt. Oder die Stühle für die Zuschauer und Spieler weiter auseinander stellen“, sagt Lind. Auch die Nutzung der Umkleiden, sanitären Anlagen sowie des Klubheims ist nicht wie gewohnt möglich. „Alle haben sich daran gehalten, die Zuschauer brav ihre Namen hinterlegt. Gute Ballwechsel und etwas Spannung bei gutem Wetter, das will man doch sehen“, freut sich der Teamverantwortliche.
Was nach wie vor untere Corona leide, seien das Miteinander und spieltagstypische Rituale. Statt Infos zum Ablauf stand diesmal bei der Begrüßung der Gäste die Corona-Logistik im Vordergrund. „Das Befremdliche ist, dass das Drumherum fehlt“, sagt Hubertus Mildeberger. Gerade wenn der Gegner, wie am Samstag auch, über 100 Kilometer Anreise zu bewältigen hat. „Gemeinsames Frühstück vor oder Beisammensitzen nach dem Spiel und das Erzählen von Geschichten aus den guten alten Zeiten, das fällt alles weg.“
Für die tolle Organisation der Gastgeber bedankten sich die Vallendarer artig und nahmen von der Tennisanlage in Flonheim aber nicht nur eine sportliche Lektion mit auf die Heimreise. „Es waren auch andere Vereine an der Anlage, die sich die Umsetzung der Sicherheitsmaßnahmen angeschaut haben. Da waren wir ein Stück weit der Prototyp“, erklärt Heinz-Alfred Lind. Auch mit den übrigen Mannschaftsführern des Vereins werde man die Erfahrungen des ersten Wochenendes besprechen, damit es die „anderen ein wenig einfacher haben“. Auf der verhältnismäßig kleinen Anlage in Flonheim sei die Umsetzung schlichtweg schwieriger als bei den meisten Ligakonkurrenten. Etwa am dritten Spieltag, wenn die Kombinierten zum TC Trier reisen, immerhin 150 Kilometer. „Die haben 20 Plätze zur Verfügung, das macht die Abwicklung vor Ort natürlich etwas einfacher“, weiß Lind.
SG Flonheim/Alzey – SG Vallendar 19:2. – H. Mildeberger – K. Letzelter (6:3, 6:4), M. Fiedler – A. Lenters (6:0, 6:2), A. Kraus – T. Knopp (6:0, 6:2), S. Wehner – P. Wiessenthaner (6:1, 6:0), H. Lind – B. Massfeller (6:3, 6:1), M. Herbert – J. Broska (4:6, 1:6); Mildeberger/Fiedler – Letztelter/Lenters (Aufgabe Gast), Kraus/W. Lemke – Knopp/Broska (5:7, 6:4, 10:3), J. Soroka/Herbert – Massfeller/ U. Krause (6:1, 6:1).