Auf Peker und Müller ruhen Hoffnungen der Mainzer Bundesliga-Ringer – am Samstag gegen SC Kleinostheim

In der Vorsaison heimste Tim Müller (Bild unten) mit die meisten Mainzer Siege ein. Ähnliche Hoffnungen ruhen nun auf dem türkischen Neuzugang Ahmet Peker (oben links). Fotos: dpa/hbz/Schäfer
MAINZ - Aus, vorbei, gewonnen. Der Derbysieg für die Ringer des ASV Mainz 88 ist seit Dienstag und dem erfolgreichen Nachholkampf von Niklas Dorn (Freistil 66 Kilo) im Sack. Und damit trotz aller Brisanz abgehakt, sagt David Bichinashvili. „Jetzt konzentrieren wir uns auf Kleinostheim“, sagt der Trainer. Gegen den Aufsteiger geht es für den ASV am Samstag (19.30 Uhr). Und dann auch wieder – anders als am Dienstag – regulär in der Ringerhalle Am Großen Sand.
Schon vor zwei Wochen hatten hier zwei Mainzer das abgeliefert, was von ihnen erwartet wird. Tim Müller (75 Kilo Freistil) und Ahmet Peker (57 Kilo) siegten gegen die Alemannen technisch überlegen, sicherten ihrem Team so die volle Ausbeute. Müller war schon in der Vorsaison Punktegarant, holte acht Siege. Peker hingegen ist neu im Team, wird in der neuen Kaderwertung, die 28 Punkte pro Kampftag und Aufstellung erlaubt, mit fünf Punkten gewichtet. Die Maximalpunktzahl. Als weiteren potenziellen Punktegaranten haben die Mainzer auch den mehrmaligen türkischen Meister verpflichtet, berichtet Coach Bichinashvili und charakterisiert den 28-Jährigen: „Ein ruhiger Typ, und einer, der weiß, was er will: ein Vollprofi.“ Teamkollege Müller ergänzt anerkennend: „Ein Fuchs auf der Matte.“
Wahrscheinlich beide auf der Matte
Wahrscheinlich ist, dass der Trainer gegen Kleinostheim beide Punkte-Hoffnungen auf die Matte schickt. In die Karten schauen lässt er sich wie immer nicht. Auf Peker würde hier Ioan Raul Donu (57 Kilo Freistil) warten. Es könnte die erste richtige Bewährungsprobe für den 88-Neuzugang werden. Gegen Nackenheims Jungspund Burak Demir hatte Peker zuletzt kaum Probleme. Kleinostheims Rumäne auf der anderen Seite überraschte hingegen bislang, war aus der Regionalliga zum Bundesliga-Aufsteiger gewechselt und gewann seine ersten beiden Duelle technisch überlegen. Bange macht das dem Mainzer Coach allerdings nicht. „Egal, wen ich aufstelle, der ist für mich Favorit.“ So oder so ist das Duell der Leichtesten für ihn am Samstag eines der interessantesten.
Tim Müller hingegen trifft bei Kleinostheim wohl auf einen, den er bestens kennt: Sascha Büchner war vor einigen Jahren sein Trainingspartner. Auch in Kämpfen stand er ihm schon einige Male gegenüber. Verloren hat Müller gegen Büchner noch nie. Gute Vorzeichen also, um an seine Bilanz von acht Siegen in der Vorsaison anzuknüpfen. Auf die gibt der 27-Jährige indes gar nicht viel. „Das gibt es bei mir nicht, dass ich da drauf schaue.“
Ähnlich bescheiden blickt Müller auf Kleinostheim: „Wir nehmen jeden Gegner ernst.“ Gewarnt sind die Mainzer allemal: Der SC ist zwar neu in der Liga, startete aber furios mit zwei Siegen gegen den TV Aachen-Walheim (14:9) und den KSV Witten (14:3). „Sie sind überraschend stark“, beurteilt Bichinashvili ihren Kader: „Da sind ein paar sehr Starke dabei.“ Außer Ioan Raul Donu und Büchner wäre da noch Marcus Plodek, Deutscher Meister von 2013 im 84 Kilo Freistil. Oder Aleksandar Maksimovic (75 Kilo Greco), Mitglied der serbischen Nationalmannschaft und Olympia-Teilnehmer 2012. Nur gut, dass der ASV zwei Punktelieferanten in den eigenen Reihen weiß.