Zum Abschluss der Saison ist Speerwerfer Julian Weber vom USC Mainz beim Istaf in Berlin Zweiter geworden.
Von Julia Sloboda
Stellvertretende Redaktionsleiterin Mainz
Die drei Musketiere: Gemeinsam mit Andreas Hofmann (links) und Thomas Röhler (Mitte) begab sich Julian Weber auf die Ehrenrunde nach dem Istaf.
(Foto: dpa)
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BERLIN - Das Ende war zum Genießen. Gemeinsam mit seinen Kollegen Thomas Röhler und Andreas Hofmann begab sich Julian Weber auf die Ehrenrunde im Berliner Olympiastadion. Mit der Deutschlandfahne in der Hand ließ sich das erfolgreiche Trio nach dem Speerwurf-Wettkampf beim Istaf feiern. Mit 85,54 Metern war Julian Weber Zweiter geworden – hinter Europameister Röhler und vor Vizeuropameister Hofmann. Ein starker Saisonabschluss für den Athleten des USC Mainz.
Dabei haderte der 24-Jährige sogar mit seinem Anlauf, der ihm bereits beim Diamond-League-Finale am vergangenen Donnerstag einen Strich durch die Rechnung gemacht hatte. „Mir fehlt einfach komplett die Routine“, sagte Weber, der sich wieder einmal fragte: „Was wäre wenn?“ Eine Frage, die sich der Mainzer in dieser Saison schon oft gestellt hatte.
Was wäre gewesen, wenn er beim Saisonhöhepunkt, der EM in Berlin, dabei gewesen wäre? Was wäre gewesen, wenn er sich nicht zum Beginn der Saison verletzt hätte? „Was wäre gewesen, wenn der Anlauf perfekt gewesen wäre?“, war schließlich die Frage, die sich Weber nach dem Istaf in Berlin stellte. Trotz so manchem Moment des Zweifelns war der 24-Jährige mit dem letzten Wettkampf „mega happy“. So fiel auch das Saisonfazit des Speerwerfers aus: „Ich bin happy, dass ich außer der EM alle tollen Wettkämpfe mitnehmen konnte.“ Doch klar, ein bisschen Wehmut sei eben auch dabei. Darüber, dass der 24-Jährige nicht über die gesamte Saison zeigen konnte, was er eigentlich kann. „Von mir aus hätte die Saison noch länger gehen können“, sagte der USCler lachend.
Doch der Abschluss in Berlin sei eben auch perfekt gewesen. Nach dem eigenen Wettkampf stand auch für Weber ein anderer im Fokus: Bis zum Ende war der Mainzer im Olympiastadion geblieben und hatte sich den letzten Wurf von Robert Harting angeschaut. „Krass, was da abging. Das war schon Gänsehautfeeling.“ Anschließend wurde gefeiert. Gemeinsam mit den anderen deutschen Startern stieg die große Party im Hotel. „Das war echt schön. Da haben wir auch den Robert nochmal richtig gefeiert“, erzählte Weber.
Nur ein paar Tage Pause, bevor es wieder losgeht
Der will sich nun erst einmal ein paar Tage Pause gönnen. Einen Urlaub hat der Speerwerfer nicht geplant, stattdessen geht es Mitte Oktober für acht Wochen zum Unteroffizierslehrgang der Bundeswehr nach Hannover. Bereits vorher will Weber mit der Vorbereitung auf die kommende Saison beginnen. „Jetzt kann ich mich erstmal auf meinen Rücken und alle anderen Problemchen konzentrieren und wieder richtig fit werden“, kündigte der Speerwerfer an. Einmal verletzungsfrei durch die Vorbereitung und die Saison kommen – das ist natürlich das Ziel des 24-Jährigen. „Vielleicht werden wir das Training ein bisschen umstellen“, kündigte er an.
Mit der Weltmeisterschaft in Doha hat der Mainzer den Höhepunkt der kommenden Saison schon im Blick. Vier deutsche Startplätze wird es dort geben, Johannes Vetter und Andreas Hofmann sind bereits sicher dabei. Er gehe davon aus, dass Thomas Röhler und er die anderen Plätze bekommen, sagte Weber. „Ich will auf jeden Fall dabei sein.“ Doch nun steht erst einmal eine kurze Erholungsphase an, bevor der Speerwerfer an 2019 denkt. Allzu lang soll die sportfreie Zeit jedoch nicht dauern. „Nach ein paar Tagen habe ich schon wieder Lust, zu trainieren.“