Schlüsselspielerin: Kreisläuferin Janka Bauer (Zweite von links ) wird in Zukunft häufiger im Rückraum auftauchen. Archivfoto: hbz/Henkel
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MAINZ - Der Doms Cup in Fritzlar, ein traditionell hochkarätig besetztes Turnier, war so ganz nach dem Geschmack von Thomas Zeitz. „Das waren Tests unter wirklich erschwerten Begingungen. Und ich bin absolut zufrieden – sowohl mit den Ergebnissen wie auch mit der Turnierleistung insgesamt“, bilanzte der Trainer des Frauenhandball-Zweitligisten FSG Mainz 05/Budenheim nach dem Höhepunkt der bisherigen Vorbereitung.
In den Gruppenspielen hatten die „Dynamites“ gegen die Erstligisten HSG Bad Wildungen (16:18) und BVB Dortmund (16:22) verloren, gegen den Drittligisten TuS Lintfort (19:17) gewonnen. Im Spiel um Platz fünf (alle Spiele gingen über 2 x 20 Minuten) gab es gegen den in Bestbesetzung angetretenen Liga-Konkurrenten TV Beyeröhde einen 20:19-Erfolg. „Und bei uns waren die Voraussetzungen ja alles andere als optimal“, betonte Zeitz, dass der FSG gleich fünf Spielerinnen derzeit fehlen. „Wir haben viel probiert, viel variiert. Und man muss das ja immer relativieren, weil Vorbereitung eben Vorbereitung ist, aber: Das hat alles überraschend gut funktioniert.“
Noch fehlen gleich fünf Spielerinnen
Drei Wochen vor dem ersten Pflichtspiel, der DHB-Pokal-Begegnung beim Oberligisten TV Hüttenberg (2. September, 16 Uhr) muss der Mainzer Coach improvisieren. Paulina Golla kämpft aktuell mit dem U 17-Nationalteam um EM-Ehren (siehe auch Infokasten), Alicia Soffel ist von der U 19-EM mit einer Mandelentzündung zurückgekehrt, Julia Maidhof, Nationalmannschaftskollegin von Soffel hat eine Woche Urlaub verordnet bekommen, Sophie Hartstock befindet sich noch im Aufbau-Training und Torwart-Zugang Clara Bohneberg hat sich das Pfeiffersche Drüsenfieber eingefangen. „Das sind natürlich Bausteine, die ich gerne zur Verfüngung hätte, die in meinen Planungen große Rollen spielen“, unterstreicht Zeitz, der aber von Wehklagen so gar nichts hält. „Das Grundprinzip hat die Mannschaft, auch ohne die, die noch fehlen, schon verinnerlicht.“
Und dieses Grundprinzip ist eigentlich ein einfaches. „Ich will noch flexibler werden, ich will, dass wir viele Systeme spielen können, dass sich die Spielerinnen auf vielen Positionen auch wohl fühlen“, sagt Thomas Zeitz. Wichtig auch: Der Trainer wird rotieren lassen. Extrem viel rotieren. „Ich wollte einen Kader mit hoher Qualität. Den haben wir – und deshalb werden alle Spielerinnen viele Spielanteile bekommen“, erklärt der Coach. „Und bis jetzt zieht auch jede prächtig mit.“
So auch in Fritzlar, wo die Dynamites gegen die zwei Erstligisten durchaus bewiesen, dass sie nicht nur hinterherhecheln müssen. Wo sie aber gegen Lintfort durchaus mit der Favoritenrolle zu kämpfen hatten. „Das Spiel war schlecht von uns, keine Frage. Das war eine Sache der Einstellung. Und ich habe weitgehend aufs Coachen verzichtet. Deshalb: Es war schon gut, wie die Mannschaft das selbst noch gebogen hat.“ Regelrecht begeistert war Zeitz schließlich vom Spiel um Platz fünf gegen ein Team aus Beyeröhde, das er durchaus im Meisterschaftskandidaten-Kreis sieht. „Meine Mannschaft hat hier Lösungen gefunden, und sich nicht aus der Ruhe bringen lassen.“
In der letzten Woche geschimpft, jetzt gelobt
Aus der Ruhe bringen lassen, das will sich der Coach auch durch den formidablen Stand der Vorbereitung nicht. „Ja, wir sind weiter als gedacht“, sagt Zeitz. „Und ja, wir haben noch eine ganze Menge Arbeit vor uns“, verweist er auf die vergangenen Woche. „Da habe ich noch viel geschimpft“, grinst der Dynamites-Coach, der sich schon jetzt darauf freut, dass sein Kader in den nächsten Wochen noch mehr Qualität bekommt.
Alicia Soffel wird, sobald sie die Antibiotika absetzen darf, wieder mitmischen. Paulina Golla ist ab Montag wieder an Bord, soll aber zunächst durchschnaufen dürfen und dann sehr dosiert ins Team integriert werden. Sophie Hartstock könnte Anfang September das endgültige grüne Licht für volle Trainingsbelastung erhalten. Einzig Keeperin Clara Bohneberg macht Sorgen. „Drüsenfieber ist eine ganz schwierige Sache. Da dürfen wir nichts überstürzen“, sagt Thomas Zeitz, der den nächsten Wochen und so auch den beiden Testspielen am Samstag gegen den Liga-Konkurrenten SG Kirchhof (17 Uhr) und am Sonntag gegen den Drittligisten TSG Ober-Eschbach (16.30 Uhr/beide in der Stresemannschule) dennoch ganz entspannt entgegensieht. „Wir sind voll im Plan.“