Das Duell der ehemaligen Weggefährten: Nieder-Olm mit Trainer Tino Stumps empfängt die HSG Rhein-Nahe mit Coach Markus Herberg.
NIEDER-OLM - (rh). Tino Stumps und Markus Herberg kennen sich seit ewigen Zeiten, haben viele Jahre gemeinsam beim TV Nieder-Olm Handball gespielt. Die beiden ehemaligen Weggefährten zu glorreicheren TVN-Zeiten sind mittlerweile Trainer – und treffen in dieser Funktion am Sonntag (11 Uhr) aufeinander, wenn der von Stumps betreute Oberliga-Aufsteiger TV Nieder-Olm die von Herberg trainierte HSG Rhein-Nahe Bingen in der Nieder-Olmer IGS-Halle empfängt. Normalerweise ein Umstand, der für vorübergehende Funkstille sorgt. In Corona-Zeiten ist dies jedoch anders. „Wir haben miteinander telefoniert“, berichtet Tino Stumps. „Aber über nichts Sportliches, es ging um Hygienemaßnahmen.“
Stumps und Herberg besprachen, wie sich die Teams vor und nach dem Spiel verhalten sollten. Der TVN-Coach teilte seinem Kollegen mit, dass die Kabinen und somit auch die Duschen nicht benutzt werden können. Insgesamt 80 Zuschauer werden die Empore der Halle bevölkern, zehn Prozent davon, also genau acht Fans, darf der Gegner mitbringen. „Wir haben alles durchgeplant. Der Ablauf müsste funktionieren“, so Tino Stumps, der trotz all der Unwägbarkeiten versucht, seinen Fokus aufs Sportliche nicht zu verlieren. „Ich habe der Mannschaft noch einmal gesagt, dass uns das alles noch Monate lang begleiten wird, uns aber nicht allzu sehr ablenken sollte.“
Schließlich geht es für den Aufsteiger im ersten Heimspiel in allererster Linie darum, auch anzukommen in der neuen Liga. „Wir haben ja schon einiges gutzumachen“, hat Stumps die deutliche 28:35-Niederlage zum Saisonauftakt bei Mitaufsteiger TuS Daun natürlich noch nicht vergessen. „Wir haben diese Schlappe aber gut aufgearbeitet und fühlen uns bereit dafür, die ersten Punkte einzufahren.“
Ein wenig Kopfzerbrechen bereitet ihm noch die Taktik des Gegners, der bei seinem Auftakt (33:34 gegen den TV Mülheim) mit einer zunächst sehr gut agierenden 5-1-Deckung aufgelaufen ist. „Das ist schon eine Deckungsform, die uns nicht so passt. Allerdings ist Markus Herberg eigentlich ein totaler Verfechter der 6-0-Variante“, rätselt Tino Stumps noch, auf was sich seine Mannschaft wohl einstellen muss. Beim Telefonat der Coaches jedenfalls war die Spielform des Gegners kein Thema gewesen...