Kohlbacher brilliert als "Endabnehmer"

Rhein-Neckar Löwen zeigen in Berlin nahezu perfektes Spiel und sorgen bei Stefan Kretzschmar für Katerstimmung.

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BERLIN/MANNHEIM. Erstmals seit sieben Jahren haben die Rhein-Neckar Löwen in der Handball-Bundesliga der Männer wieder bei den Füchsen Berlin gewonnen und sich im Kampf um den dritten Tabellenplatz einen Vorteil erarbeitet. Zwar liegen die Nordbadener aktuell hinter Spitzenreiter SG Flensburg/Handewitt auf dem zweiten Rang. Aber bei vier weniger absolvierten Spielen ist davon auszugehen, dass sich Serienmeister THW Kiel im Tableau noch nach oben schiebt.

Bissige Löwen lieferten in der Hauptstadt einen nahezu perfekten Auftritt ab, führten nach fünf Minuten bereits mit 5:0. Zwar kamen die Hausherren in der Folgezeit wieder auf 10:12 heran, aber die Gäste aus Nordbaden konnten sich auf Hexer Andreas Palicka im Tor verlassen. Er sorgte mit seinen Paraden dafür, dass sich die Löwen wieder absetzen konnten und letztlich einen ungefährdeten Sieg einfuhren. Beim 19:11 kurz nach der Pause war die Partie bereits entschieden, weil die Mannheimer weiter konzentriert nach hinten arbeiteten und gar nicht erst zuließen, dass die Hausherren neuen Mut fassen konnten.

"Es war ein geiles Spiel von uns, wir hatten viel Kampf, viele Emotionen drin und haben uns letztlich dafür belohnt, dass wir alles reingeworfen haben", fasste der mit acht Treffern beste Löwen-Torschütze Jannik Kohlbacher nach den intensiven 60 Minuten zusammen. Von Trainer Martin Schwalb hatte es eine Extra-Portion Motivation gegeben, wie Kohlbacher verriet. "Martin hat da sein Übriges getan, damit wir hier nach so vielen unglücklichen Niederlagen in den letzten Jahren, sei es im Pokal in der Verlängerung, endlich wieder gewinnen konnten", lobte Kohlbacher die Arbeit des Trainerteams. Auch seine Kollegen bedachte der Topscorer: "Die Jungs haben Berlin in Bewegung gebracht, so dass ich mir die Räume suchen konnte und letztlich der Endabnehmer sein konnte."

Katerstimmung derweil bei den ambitionierten Füchsen: "Über Ziele musst du nach solch einem Spiel nicht reden. Wir müssen mit der Mannschaft etwas härter ins Gericht gehen", kündigte Berlins Sportvorstand Stefan Kretzschmar am Sky-Mikrofon an. "Heute hat es an allen Ecken und Enden gefehlt. Das bittere und traurige ist, dass es die Löwen mehr wollten."