Oberliga-Handballerinnen der SG Bretzenheim sind kaum noch zu...

Linda Bach, Leistungsträgerin in der Oberliga. Archivfoto: hbz/Henkel  Foto:

Rainer Besch ist alles andere als ein Phantast. Und deshalb gibt sich der Handball-Abteilungsleiter der SG Bretzenheim auch keinen Illusionen hin. „Ganz ehrlich. Ich glaube...

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BRETZENHEIM. Rainer Besch ist alles andere als ein Phantast. Und deshalb gibt sich der Handball-Abteilungsleiter der SG Bretzenheim auch keinen Illusionen hin. „Ganz ehrlich. Ich glaube nicht, dass wir da noch großartig etwas reißen können“, weiß er nur zu genau, dass die Chancen auf den Klassenerhalt der zweiten Mannschaft in der Frauen-Oberliga gegen Null gehen. Nach dem unglücklichen 20:21 am vergangenen Wochenende bei der FSG Arzheim/Moselweiß beträgt der Rückstand des Schlusslichtes aus Mainz auf den vorletzten Platz schon fünf Punkte. Platz elf, der für den Klassenerhalt reichen könnte, ist bereits satte zehn Zähler entfernt. Eine Menge Holz bei noch neun ausstehenden Spielen.

„Kein Beinbruch“, sagt Besch, der in den vielen Jahren seiner Amtszeit schon viele Ab-, aber auch Aufstiege mitgemacht hat. „Das sind immer sportliche Entscheidungen. Wenn eine Mannschaft nicht gut genug ist, muss man das akzeptieren.“ Schade wäre es schon, weil die weibliche A-Jugend der SG aktuell als Spitzenreiter der Oberliga RPS schon mit den Hufen scharrt und ins Aktivenlager kommt.

Es geht um die Perspektive für den Nachwuchs

Viele Spielerinnen sind allerdings bereits in der zweiten Mannschaft von Trainerin Nikoletta Humm integriert. „Natürlich wäre die Oberliga ein besseres Sprungbrett – auch für die Perspektive Dritte Liga. Aber vielleicht ist unser Nachwuchs auch einfach noch nicht so weit“, mutmaßt Rainer Besch.

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Der Neuaufbau würde dann also in der Rheinhessenliga geschehen. In der Liga also, in der die dritte Garnitur der Bretzenheimer aktuell ebenfalls gegen den Abstieg kämpft. All das ist für den Abteilungsleiter aber nichts Schlimmes. „Wir sind im Jugendbereich bestens aufgestellt, haben auch im weiblichen Bereich alle Jugendmannschaften besetzt“, unterstreicht Besch, der auch nichts davon hält, aus der in sicheren Drittliga-Gefilden schippernden ersten Mannschaft Spielerinnen nach unten zu ziehen, um doch noch den Klassenerhalt realisieren zu können. „Das werden wir nicht machen, weil wir nicht glauben, dass uns dies langfristig helfen würde.“

Beschs Credo lautet also „Ruhe bewahren“. Auch übrigens in Sachen Trainer. „Nikoletta Humm macht hervorragende Arbeit. Für den Tabellenplatz kann sie nichts“, bleibt die Trainerin für den SG-Boss auch nach einem Abstieg erste Ansprechpartnerin. Ein Abstieg, so der Pragmatiker Rainer Besch, der ja auch etwas Gutes haben könnte. „Natürlich wäre das in der Rheinhessenliga kein Selbstläufer. Aber genauso wie wir Abstiege akzeptieren, genauso feiern wir gerne Meisterschaften.“