Einer der Stars bei MT Melsungen: Tobias Reichmann, hier für die DHB-Auswahl im Einsatz, gastiert mit dem Bundesligisten in Ingelheim. Foto: dpa
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INGELHEIM - Mit einem Kracher leitet der Handball-Sport-Club (HSC) Ingelheim die neue Saison ein. Die beginnt für den Verbandsligisten so richtig eigentlich erst mit dem Auftakt zur Meisterschaftsrunde am dritten September-Wochenende. Im Rahmen seines Jubiläums zum 50-jährigen Bestehen im September hat der Klub aus der Rotweinstadt mit der Melsunger Turngemeinde 1861 – bekannter unter MT Melsungen – einen hochkarätigen Bundesligisten für ein Freundschaftsspiel gewinnen können.
Anwurf an diesem Mittwoch um 19 Uhr
Die finanzstarken Nordhessen, welche die abgelaufene Saison auf dem siebten Tabellenplatz beendet haben, laufen bei den Rheinhessen, unglücklicher Absteiger aus der Rheinhessenliga, an diesem Mittwoch auf. Anwurf ist in der Sporthalle der Kaiser-Pfalz-Realschule um 19 Uhr. „Die Halle fasst offiziell 450 Zuschauer“, weiß Jochen Heinz, Abteilungsleiter beim HSC. „Aber ich bin zuversichtlich, dass auch so viele kommen.“ Da lag er nicht falsch, denn die Partie ist ausverkauft. Eine Abendkasse wird es daher nicht geben
Die Ingelheimer haben schon eine gewisse Routine, was Begegnungen gegen prominente Handball-Teams angeht. Zum 25-jährigen Bestehen kreuzte bei ihnen der ehemalige Deutsche Meister SG Wallau/Massenheim auf, vor zehn Jahren, zum „40-Jährigen“, mit dem TV Großwallstadt sogar ein sechsfacher Deutscher Titelträger. Kurios: „Damals gegen Großwallstadt stand Michael Roth an der Seitenlinie, nun ist Michi Trainer bei der MT Melsungen“, erzählt HSC-Handballchef Heinz.
DREI PROMINENTE NEUZUÄNGE
Die MT Melsungen wird, so Pressesprecher Bernd Kaiser, in Ingelheim voraussichtlich mit der stärksten Besetzung antreten. Und da hätten die Nordhessen einiges zu bieten, die als frisch gebackener Sieger des Sparkassen-Cups an den Rhein kommen.
Dort wurde Nationalspieler Finn Lemke zum wertvollsten Akteur des Turniers gewählt. Der 25-jährige Abwehrchef war im Sommer vom SC Magdeburg gekommen, hat seine Bänderverletzung auskuriert und ist offenbar auf dem Weg zur alten Stärke.
Mit Tobias Reichmann ist ein weitere Hochkaräter nach Melsungen gewechselt. Der Rechtsaußen kam vom polnischen Spitzenklub KS Kielce, mit dem er 2016 die Champions League gewann.
Und noch ein dritter Europmeister und Bronzemedaillen-Gewinner von Rio trägt das Melsunger Trikot: Julius Kühn. Der 24-jährige halblinke Rückraumspieler mit eingebauter Torgarantie kam vom VfL Gummersbach, hat dort vorzeitig seinen Vertrag aufgelöst und nun bei den Nordhessen einen Dreijahresvertrag unterschrieben.
Für ein bisschen Lokalkolorit in den Reihen des Bundesligisten sorgen Johannes Golla, der aus Eltville stammt, und Michael Allendorf, einst mit der SG Wallau/Massenheim deutscher A-Jugend-Meister.
Neuer und alter Trainer an der Seitenlinie
Wie kam nun der Kontakt zu den Nordhessen zustande? „Wir haben im vergangenen Jahr acht Bundesligisten angeschrieben“, schildert Heinz. „Aber mit dem amtierenden Meister Rhein-Neckar-Löwen, HSG Wetzlar und eben den Melsungern haben nur drei davon es überhaupt für nötig befunden, zu antworten“, ärgert sich Heinz auch ein klein wenig. Aus finanziellen Gründen habe man sich nun für die MT Melsungen entschieden, worüber man sehr glücklich sei. „Die anderen hätten wir gar nicht bezahlen können.“ Gecoacht im Match gegen den Bundesligisten wird der HSC übrigens nicht nur vom neuen Trainer Mario Mitschke, der vom Verbandsligisten HSV Sobernheim an den Rhein gewechselt ist. „Auch unser bisheriger Trainer der ersten Mannschaft, Markus Schäfer, sitzt an der Seitenlinie.“