ERBACH - Die Bilderbuch-Entwicklung von Johannes Golla setzte sich nahtlos fort. Der aus Erbach stammende Kreisläufer des Bundesligisten MT Melsungen hebt an diesem Samstag mit der Junioren-Auswahl des Deutschen Handball-Bundes (DHB) von Frankfurt aus mit dem Flieger in Richtung Algier ab. Bei der Weltmeisterschaft in dem nordafrikanischen Land, die bis zum 30. Juli läuft, trifft die von Chefcoach Erik Wudtke und Co-Trainer Klaus-Dieter Petersen betreute DHB-Formation in der Gruppenphase auf Ungarn (Di., 11.00 Uhr), Chile (Do., 19.00), Korea (Fr., 17.00), Färöer (So., 23. Juli, 19.00) und auf Norwegen (Mo., 24. Juli, 21.00).
Für Golla ein weiteres Highlight, nachdem er am 7. August 2016 in Dänemark mit dem deutschen Juniorenteam Vize-Europameister geworden war. 29:30 hieß es seinerzeit nach Verlängerung gegen Spanien. Jene Spanier, die der DHB-Nachwuchs kürzlich beim Turniersieg um die Airport-Trophy am Züricher Flughafen mit 28:25 bezwang. Wozu Johannes Golla drei Tore beisteuerte. Auch gegen die Schweiz (33:23) und Frankreich (28:24) sprangen Siege heraus, erzielte der 19-Jährige vier beziehungsweise drei Tore.
In den vergangenen Tagen erfolgte nun in Wallau der Feinschliff vor dem Abflug. „Ich bin mit der Vorbereitung zufrieden. Wir wollen schon in unserer Gruppe Erster werden“, denkt Golla, der Anfang 2015 von der HSG VfR/Eintracht nach Nordhessen gewechselt war, mit Blick auf die WM in Etappen. Mit dem Gruppensieg würden die Deutschen auf jeden Fall weiter in Algier spielen und sich Reisen an andere Orte, die möglicherweise mit großen Strapazen verbunden wären, ersparen.
Wechsel nicht kategorisch ausgeschlossen
Davon abgesehen sind Gollas starke Leistungen auf der Bundesliga-Bühne anderen Clubs nicht verborgen geblieben. Offenkundig liegen dem Erbacher, der in Melsungen Vertrag bis 2018 hat, diverse Angebote und Anfragen vor. Doch dazu mag sich der Kreisläufer, der darüber hinaus im Innenblick der Abwehr seinen Mann steht, angesichts der bevorstehenden Weltmeisterschaft nicht näher äußern. Einen Wechsel schließt er indes nicht kategorisch aus. Es könne aber genauso gut sein, lässt er durchblicken, „dass ich bald in Melsungen verlängere.“ Doch erst einmal gilt seine Konzentration voll und ganz dem Welt-Championat in Algerien.