Als Tiefflieger nicht aufzuhalten: Der Saulheimer Markus Sieben setzt sich gegen den Eckbachtaler Julian Pozywlo (rechts) durch.
(Foto: pakalski-press/Axel Schmitz)
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SAULHEIM - Die Stimmung war schon lange prächtig unter den 150 Zuschauern im Saulheimer Ritter-Hund-Zentrum. Aber als der Linksaußen der SG Saulheim, Florian Lipp, eine wunderschöne Ballstafette über Manuel Werber und Darren Weber mit dem 30:18 in der 57. Spielminute gegen die HSG Eckbachtal mit seinem elften Tor krönte, da gab es kein Halten mehr. Und als der in den Schlussminuten für den bärenstarken Keeper Florian Hedderich eingewechselte Torwart-Routinier Michael Stritzke einen langen Zuckerpass auf Lipp spielte und der Wirbelwind den 32:21-Endstand markierte, erst recht nicht (60.).
Endlich war er da, der so stark herbeigesehnte erste Heimsieg in der aktuellen Oberligasaison. Und nach einer coronabedingten Auszeit von gut anderthalb Jahren. Auswärts hui, zu Hause pfui hatte es bisher bei den Rheinhessen geheißen. Nun sind sie im Ranking zwei Plätze auf Position fünf geklettert und halten sich bereit, zum Führungsquartett aufzuschließen.
Patrick Horlacher, seit Saisonbeginn Trainer der Saulheimer, strahlte große Zufriedenheit aus. Erst einmal sei endlich vor heimischer Kulisse der Knoten geplatzt, freute sich der 47-Jährige. Aber das kam halt nicht von ungefähr. „Die Jungs haben vor allem das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten“, sah er vor allem in Halbzeit eins, beendet mit sieben Treffern im Plus, den Grundstein zum wichtigen Heimsieg gelegt. „Wir haben eine gute und aktive Abwehr gespielt und die Jungs haben Druck nach vorne für erfolgreiche Aktionen gemacht.“ Und was den Ludwigshafener nicht minder begeisterte: „Wir waren konzentriert“. Damit meinte er fast über die gesamten 60 Minuten.
Und Horlacher bewies mit der Einwechslung seiner Mannen ein glückliches Händchen. So kam auch Ex-Bundesligaprofi Patrick Weber von der Bank und führte sich in denkbar kurzer Spielzeit mit mal so eben vier Treffern ein. Die Bälle schlugen mit einer sagenhaften Härte und Präzision im Eckbachtaler Kasten ein. „Wir hatten uns für dieses Heimspiel sehr viel vorgenommen“, hatte er sein Team vor eigener Kulisse schon unter Zugzwang gesehen. „Und wir sind konsequent an die Aufgabe herangegangen – und auch geblieben“, freute sich der 29-jährige Zweimeter-Hüne. Er dachte dabei aber auch an den pfälzischen Gegner: „Er hatte viel Pech mit verletzten Spielern, und am Ende ist auch noch einer umgeknickt.“
Bester Mann auf dem Parkett dürfte SG-Keeper Florian Hedderich gewesen sein. Immer wieder mit spektakulären Paraden sorgte er für den Grundstein zum so wichtigen Heimsieg. Besonders stark: Er hielt auch einen Siebenmeter von HSG-Protagonist Jochen Schloss, indem er reflexartig den Ball mit dem linken Bein abwehrte. Am Ende sahen die Fans trotzdem eine geschlossene Teamleistung ihrer SG Saulheim. Die macht Lust auf mehr. Gerade auch in der heimischen Ritter-Hundt-Arena.
SG Saulheim: Hedderich, Stritzke – Schaaf (1), Lipp (11), Sieben (1), D. Weber (2), Konrad (1), Schmitt (1), Klee (1), Werber (4/1), Schlesinger, P. Weber (9), During (1).