Zwischenfall: Tibet-Flaggen beim Testspiel des TSV Schott Mainz gegen Chinas U20
Zuschauer mit der Tibet-Flagge auf der Bezirkssportanlage in Mainz. Foto: dpa
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MAINZ - Beim ersten Spiel der chinesischen U20-Nationalmannschaft in der Regionalliga ist es am Samstag zu einem Zwischenfall gekommen.
Im Spiel beim TSV Schott Mainz verletzte sich nach 20 Minuten beim Stand von 0:0 ein Chinese und blieb am Boden liegen. Daraufhin eilten die medizinischen Betreuer aufs Spielfeld, um den verletzten Spieler zu versorgen. Die Betreuer entdeckten während der Verletzungspause jedoch mehrere Tibet-Fahnen auf der Tribüne, die sechs Demonstranten der Tibet-Initiative Stuttgart dort wehen ließen. Für die Chinesen ein Affront, die daher beschlossen, das Spiel, das auch live nach China übertragen wird, nicht fortzusetzen. Sie traten den Gang in die Kabine an. "Wir haben das Recht auf freie Meinungsäußerung", erklärte einer der Tibet-Aktivisten und wies auf Probleme der Bevölkerung im von China unterdrückten Tibet hin.
Nach 25 Minuten rollten die Demonstranten die Flaggen freiwillig wieder ein, um keinen Spielabbruch zu provozieren. "Genau das, was die Chinesen wollen machen wir jetzt. Das wirft ein entsprechendes Bild auf die Chinesen", hieß es vonseiten der Tibet-Initiative. Auch der ehemalige Nationaltrainer der Chinesen, Klaus Schlappner, war vor Ort und beschimpfte die Aktion der Stuttgarter aufs Übelste.
Es gebe keine Handhabe die Flaggen zu verbieten, hieß es seitens der Polizei. Ansonsten verlief das Spiel jedoch äußerst friedlich. Sportlich hatten die Gäste aus Fernost dem Regionalliga-Aufsteiger auf der Bezirkssportanlage Mainz-Mombach nur wenig entgegenzusetzen. Dank der Treffer von Janek Ripplinger (35.), Ilias Soultani (39.) und Khaled Abou Daya (61.) erzielten die Rheinhessen vor 400 Zuschauern einen souveränen 3:0-Erfolg.
Hier ein Video-Beitrag des SWR zum Eklat beim Testspiel der chinesischen U-20-Nationalmannschaft in Mombach: