Der Fußball-Hessenligist steigert sich spielerisch enorm beim 1:1 gegen Dietkirchen. Rot-Weiß Walldorf verspielt 2:0-Führung beim 3:4 gegen Türk Gücü Friedberg.
Von Dirk Winter
Torschütze zum 1:1-Endstand: der Ginsheimer Denis Oriana (links), hier im Duell mit Dietkirchens Marco Thomas Weis.
(Foto: André Dziemballa)
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WALLDORF/GINSHEIM - Nach einer unnötigen 3:4 (2:1)-Niederlage gegen Türk Gücü Friedberg stehen sie weiter auf dem sechsten Tabellenplatz, die Hessenliga-Fußballer des SV Rot-Weiß Walldorf. Auf einem Rang, der am Ende der Vorrunde Abstiegs- statt Aufstiegsrunde bedeuten würde. „Wir befinden uns also im Abstiegskampf“, folgerte RWW-Trainer Max Martin am Sonntag. „Unser Problem ist, dass wir aktuell kaum Spieler haben, die auf ihr Topniveau kommen“, so der Übungsleiter. Mit der Folge, dass seine Mannschaft in der Defensive schwächele und vorne ihre Chancen teils kläglich vergebe.
Gerade mal 20 Sekunden waren seit dem Anpfiff vergangen, als Noah Michel plötzlich nur noch RWW-Torhüter Kevin Darmstädter vor sich hatte. Doch Michel verschoss überhastet. Nach fünf Minuten wirbelte Nico Struwe über die linke Walldorfer Angriffsseite, passte quer in den Strafraum, wo der Ball letztlich Manuel Konaté erreichte, der das Spielgerät aus acht Metern ins Ziel schob – 1:0. Aus noch kürzerer Distanz köpfte Laurin Vogt nach einer verlängerten Ecke von Timo Kunert das 2:0 (20.).
Mit viel Bewegung und Tempo trug der SV Rot-Weiß sein Spiel vor. Das nächste Tor fiel aber auf der Gegenseite. Ein einfacher Doppelpass genügte, um die wieder einmal lückenhafte Defensive auszuhebeln. Der ehemalige Ginsheimer Daisuke Fukuhara enteilte Innenverteidiger Maximilian Thomasberger, der den flinken Japaner nur noch mit einem Foul bremsen konnte. Den Elfmeter nutzte Michel zum 2:1 (31.). Während Türk Gücü in der zweiten Halbzeit stärker wurde, verlor der SV Rot-Weiß seine spielerische Linie. Und nach wie vor mangelte es der Heim-elf an Sicherheit in der Defensive.
Trotz einer spielerisch enormen Leistungssteigerung im Vergleich zu den jüngsten Auftritten kam der VfB Ginsheim nicht über ein 1:1 (0:0) gegen den TuS Dietkirchen hinaus. „Das waren mehr zwei verlorene Punkte als ein gewonnener Punkt“, resümierte VfB-Trainer Matthias Güldener. In der ersten Viertelstunde spielte die Heimelf so gepflegt Fußball wie noch nie in dieser Saison. Technisch versiert und sicher im Passspiel. So kam in der sechsten Minute ein Spielzug zustande, bei dem sich langjährige VfB-Beobachter die Augen rieben, ob wirklich ihre Blau-Weißen da gerade Maximilian Kissel in Szene gesetzt hatten. Doch die Direktabnahme des frei stehenden Stürmers flog aus sechs Metern am Tor vorbei. Später vergab Daniel Thur eine weitere Riesenchance, als er allein vorm Tor am starken TuS-Keeper Raphael Laux scheiterte (41.).
Nach der Ginsheimer Drangphase kamen die Gäste ab Mitte der ersten Halbzeit besser ins Spiel. Ein Fehler von Innenverteidiger Raphael Akoto, der sich ansonsten in überragender Form zeigte, führte zu einer Dietkirchener Großchance. Glück für den VfB, dass der Ball das Ziel um einen halben Meter verfehlte (34.). Kurz darauf verhinderte VfB-Torhüter David Staegemann mit einer Glanztat das 0:1 (44.). Machtlos war Staegemann gegen Steffen Moritz, der einen umstrittenen Foulelfmeter verwertete. Mehr als den Ausgleichstreffer von Denis Oriana nach Vorlage von Cem Felek brachte der VfB nicht mehr zustande (75.).