Torgefahr neu entdecken: TSV Schott empfängt VfR Aalen
Im Schnitt nur einen Treffer pro Partie hat Fußball-Regionalligist TSV Schott in 2021 erzielt. Gegen den VfR Aalen will man offensiv zulegen.
Wird derzeit beim TSV Schott schmerzlich vermisst: Janek Ripplinger.
(Archivfoto: hbz/Sämmer)
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MAINZ - (tor). Vier Heimsiege mit 13 Toren – der TSV Schott Mainz stürmte förmlich in diese Regionalliga-Saison. In diesem Jahr trifft der Aufsteiger im Schnitt nur noch ein Mal pro Partie. Und stellt nach zwei Dritteln der Spielzeit deutlich die schwächste Defensive. Woran das liegt, zeigt vor dem Heimspiel gegen den VfR Aalen (Samstag, 14 Uhr, live auf Youtube) ein Blick in die Analysedaten.
„Wir haben eigentlich in jedem Spiel die schlechteren Zweikampfwerte“, sagt Trainer Sascha Meeth. Das hat mit der auf spielstarke Talente ausgerichteten Philosophie zu tun. Robust-resolute Recken kosten Geld, das der Klub nicht hat. Die, die er hat, bringen oft eine Verletzungshistorie mit und fehlen häufiger, aktuelle Beispiele sind Manuel Schneider und Tim Müller. Als Meeth auf mehr Defensive umstellte, ging die Torgefahr dahin.
In Walldorf (1:3) hatte der offensivere TSV 65 Prozent Ballbesitz, findet aber den steilen, schnellen Weg hinter die gegnerische Abwehrkette kaum noch. Spurter wie Raphael Assibey-Mensah sind überspielt, Janek Ripplinger fehlt seit Wochen schmerzlich. „Wir spielen uns in den ungefährlichen Räumen einen Wolf und werden da, wo es heiß wird, abgekocht“, sagt Meeth beispielhaft am Walldorf-Spiel. Der Wille sei da, aber mindestens ebenso viel Müdigkeit. Weniger physisch, die Lauf- und Krafteinheiten zeigen es. „Die geistige Frische fehlt.“ Und das sei ohne echte Winterpause nach diversen englischen Wochen mit weiten Auswärtsfahrten, die meist auf Arbeitstage fielen, ganz normal.
Das Gute: Die Mainzer wollen gewinnen, haben aber keinen Druck. „Den siebtletzten Platz werden wir nicht schaffen“, sagt Meeth, „wir gehen zu unserem originären Ansatz zurück, die Jungs zu entwickeln.“ Der Blick geht längst Richtung neuer Saison, Mannschaft und Trainerteam sollen idealerweise beisammenbleiben. Mit Rado Radev, Mario Koch (Athletik), Jürgen Griesinger, Carina Eichberger (Physios), den Medizinern Mike Janz, Stefan Mattyasovszky und Philipp Appelmann sowie Rehazentrum-Therapeut Ben Leipold-Franzen besteht eine Infrastruktur, „die ihresgleichen sucht“. Und die die Muskelverletzungen stark im Zaum hält. Nach zwei trainingsfreien Tagen soll gegen eigentliche ambitionierte Aalener, die auf Rang 13 gerade den Trainer getauscht haben, die nächste Chance auf ein begeisterndes Spiel ergriffen werden. Sie können es ja noch.