WALLDORF/GINSHEIM - Als er kürzlich in den Urlaub flog, war er Sportlicher Leiter. Als Artur Lemm am Dienstagabend zurückkam, war er obendrein Trainer des Fußball-Hessenligisten Rot-Weiß Walldorf – übergangsweise bis zur Winterpause. Diese Lösung, von RWW-Vorsitzender Manfred Knacker für gut befunden, hatte Lemms Vorgänger Max Martin bei seinem Rückzug am vergangenen Wochenende (wir haben berichtet) selbst vorgeschlagen. „Dass es jetzt so kommt“, versichert Lemm, „war nie vorgesehen und habe ich selbst auch nicht kommen sehen“.
Bis zum Spiel gegen den zweitplatzierten FC Eddersheim, den der Tabellensiebte an diesem Freitag (19.30 Uhr) erwartet, konnte der 46 Jahre alte Bischofsheimer nicht viel tun: „Da kann man nur an ein paar Stellschrauben drehen.“ In zwei Trainingseinheiten versuchte Lemm, der Mannschaft etwas von seiner Vorstellung von Fußball zu vermitteln. Eine Philosophie, die aber „im Wesentlichen deckungsgleich“ mit jener Martins sei. In welcher Besetzung die Rot-Weißen auflaufen, ist ob einiger angeschlagener und erkrankter Spieler völlig unklar.
Der Trainer des VfB Ginsheim, Matthias Güldener, weiß dagegen, dass er mit fast unverändertem Kader ins nächste Spiel gehen kann. Cem Felek ist wieder fit. Die Partie am Sonntag (14.30 Uhr) ist ein mit Blick auf die Abstiegsrunde enorm wichtiges: Der Klassenletzte gastiert beim Vorletzten, FV Bad Vilbel. Von seiner Mannschaft erwartet Güldener einen so leidenschaftlichen Auftritt wie jüngst beim 2:0-Coup gegen Spitzenreiter Rot-Weiß Hadamar. Und wie zuletzt will der Trainer den Gegner – vor drei Wochen am Altrhein 2:0 obenauf – mehrmals per Videoanalyse studieren, um einen Erfolg versprechenden Matchplan zu entwickeln.