Das Team rund um Trainer Jochen Berger ist schon der vierte Regionalligist in der Region. Ist die Konkurrenz zu groß?
Von Xenia Schipp
Volontärin
Michelle Wycisk (rechts) holt mit Ober-Olm die Meisterschaft. Archivfoto: hbz/Kristina Schäfer
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OBER-OLM - Eigentlich war der Kader der Fußballerinnen des SV Ober-Olm zu klein, um den Aufstieg von der Verbands- in die Regionalliga gezielt ins Visier zu nehmen. Aber nur eigentlich. Denn am Ende reichte es doch.
Mittelfeldspielerin Jule Moos war selbst überrascht: "Wer hat das denn schon erwartet? Zu Beginn der Saison 2021/22 war bei uns noch Thema, dass der Kader mit 15 Spielerinnen fast schon zu klein ist. Vor allem in Zeiten von Corona kann es schnell mal zu Ausfällen kommen." Weiter erzählt die 21-Jährige: "Da hätte wohl kaum einer gedacht, dass wir so gut durchkommen. Aber vielleicht war das auch unser Vorteil."
Auch Trainer Jochen Berger sagt: "Mit 15 Spielerinnen hatten wir einen sehr kleinen Kader. Allerdings haben wir eine gute Vorbereitung gespielt." Zudem sei der Aufstieg bereits in der Saison zuvor schon möglich und der coronabedingte Abbruch sehr ärgerlich gewesen.
Gutes Verhältnis zwischen Wörrstadt und dem SV
Durch den Aufstieg der Ober-Olmerinnen vereint die Frauen Regionalliga Südwest nun vier Mannschaften aus der Region. Neben dem SV spielen auch TuS Wörrstadt, Wormatia Worms und die Spielgemeinschaft aus dem TSV Schott Mainz und Mainz 05 in der Liga. Sind das zu viele konkurrierende Vereine in der gleichen Region? Jochen Berger hat vor der Nähe zu Wörrstadt keine Angst: "Wir haben ein gutes Verhältnis zu Wörrstadt. Da kommt keiner beim jeweils anderen an und fragt nach Spielerinnen." Trotzdem habe der Verein schon ein gewisses Standing in der Region, ebenso wie Schott. Hinzu kommt die neue Kooperation mit den 05ern. "Schott und Mainz 05 sind für viele ein Fragezeichen. Von uns geht jetzt keine Spielerin dorthin, das ist positiv. Aber keiner weiß, was in Zukunft sein wird", sagt Berger. Moos gibt allerdings zu bedenken: "Schott und 05 wollen sicher nicht in der Regionalliga bleiben, sondern werden früher oder später den Aufstieg zum Ziel haben." Auf lange Sicht sei die Vereinskombination somit keine Konkurrenz.
Allgemein empfindet es Jochen Berger als schwer, neue Spielerinnen zu gewinnen. Der Trainer betont, dass "viele Spielerinnen sehr heimatverbunden und nicht so leicht zu überzeugen" seien.
Als positives Beispiel nennt Berger Carolin Zimmek, die nach zwei Saisons bei der TuS Wörrstadt nach Ober-Olm zurückgekehrt war. "Caro hat sich sehr gut integriert und hat das Offensivspiel viel einfacher gemacht", sagt der 39-Jährige über die Stürmerin. Weiter berichtet er über die Planung: "Der jetzige Kader bleibt zusammen, am liebsten würden wir uns aber noch auf allen Positionen verstärken. Gerne auch mit positionsflexiblen Spielerinnen."
In der kommenden Saison rechnen sowohl Berger als auch Moos mit einer starken Konkurrenz. Der Trainer sagt: "Die Regionalliga ist stark nächste Saison, und die anderen Teams sind sehr erfahren. Wir haben einiges aufzuholen." Die Zeit bis zum Start der neuen Spielzeit wolle das Team nutzen, um Freundschaftsspiele gegen fußballerisch überlegene Gegnerinnen anzusetzen und sich so bestmöglich zu wappnen.