Schafft Mainz 05 endlich mal wieder einen Auswärtssieg?
Fast vier Monate ohne Auswärtssieg. Ausgerechnet bei Eintracht Frankfurt will die Schwarz-Elf wieder einen Dreier in der Fremde landen - und die seit 2012 anhaltende schwarze Serie beenden.
Von Tobias Goldbrunner
Stellv. Chefredakteur Inhalte
05-Trainer Sandro Schwarz.
(Foto: dpa)
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MAINZ - Schafft Mainz 05 am Sonntag (18 Uhr) endlich den ersten Auswärtssieg nach fast vier Monaten? Den letzten Dreier in der Ferne feierte die Mannschaft von Cheftrainer Sandro Schwarz am 19. Januar beim 3:2 gegen den VfB Stuttgart. Platzt im letzten Auswärtsauftritt der Saison noch der Knoten? Ausgerechnet bei der Frankfurter Eintracht? Am Main gingen die rheinhessischen Bundesliga-Fußballer in 15 Begegnungen erst ein Mal als Gewinner vom Platz. Im November 2012 setzten sich die 05er dank der Treffer von Andreas Ivanschitz, Shawn Parker und Nikolce Noveski mit 3:1 durch. Neun Mal unterlagen die Mainzer, fünf Mal gab es ein Remis. An die letzten beiden Partien in Frankfurt haben die 05er keine allzu schönen Erinnerungen: Im Februar 2018 zogen sie im DFB-Pokal mit 0:3 den Kürzeren, sechs Wochen später endete das Liga-Duell in der Commerzbank-Arena mit dem gleichen Ergebnis.
Ein schlechtes Omen? Oder sinnen die Gäste auf Revanche? „Wir wissen, wie wir uns in den beiden Spielen gefühlt haben. Das wollen wir nicht noch mal erleben“, erklärt Schwarz. „Jetzt haben wir aber eine ganz andere Grundlage, was unsere Spielweise angeht, aber auch in Sachen Bereitschaft und Mentalität. Wir fühlen uns bereit, alles rauszufeuern.“ Er werde seinen Spielern nicht sagen, „dass wir dort etwas gutzumachen haben, sondern wollen an unsere Leistungen der vergangenen Wochen anknüpfen. Gegen einen sehr guten Gegner. Wir freuen uns auf ein geiles Spiel in einer tollen Atmosphäre“. Die Arena ist mit 51.500 Zuschauern ausverkauft, die Mainzer werden von 2500 Fans begleitet.
Klappt es also auch mal auswärts mit einem Sieg? Schwarz ist zuversichtlich, schließlich hätten die Mainzer zuletzt auch aus Dortmund (1:2) und Hannover (0:1) Zählbares mitnehmen können. Beim BVB dominierten die 05er die zweite Halbzeit, bei den 96ern im Grunde das ganze Spiel. Doch es fehlte vor allem an Durchschlagskraft vor dem gegnerischen Tor. Ob Karim Onisiwo, der beim 3:3 gegen RB Leipzig erfolgreich war, mitwirken kann, entscheidet Schwarz erst am Spieltag. Pausiert der Angreifer ob seiner Gehirnerschütterung, dürfte Jean-Philippe Mateta in die Startelf rücken. Und eins ist klar: Trifft der Franzose, punkten die Mainzer. Das war jedenfalls zuletzt vier Mal der Fall: Mateta erzielte sowohl gegen Schalke 04, den SC Freiburg, Fortuna Düsseldorf und Leipzig Tore – es waren jene vier Begegnungen, in denen die 05er in den vergangenen Wochen Zähler einfuhren.
Unklar ist auch noch, ob der wieder genesene Giulio Donati oder erneut Daniel Brosinski als Rechtsverteidiger beginnen. Die Eintracht dürfte nach dem intensiven Europa-League-Duell beim FC Chelsea sicher mehr rotieren. „Schließlich sind einige über ihre Grenzen gegangen“, erläutert Frankfurts Chefcoach Adi Hütter. Sebastian Rode (Knie) fällt definitiv aus, Mijat Gacinovic dürfte eine Pause erhalten. In der Defensive dürften diesmal David Abraham, Makoto Hasebe und Martin Hinteregger die Dreierkette bilden, Simon Falette würde dann zunächst auf der Bank Platz nehmen. Gut möglich, dass der in der Europa League nicht spielberechtigte Almamy Touré im Mittelfeld übernimmt. Auch Jonathan de Guzman ist ein Kandidat für die Startelf. Mit einer müden Eintracht rechnet Schwarz jedenfalls nicht: „Sie werden stabil sein und nach dem enttäuschenden und bitteren Halbfinal-Aus eine Trotzreaktion zeigen wollen.“ Zumal die Hessen einen Sieg brauchen, um weiterhin im Champions-League-Rennen zu bleiben. „Aber wir werden sich nicht Spalier stehen“, betont Schwarz. „Es geht nur um uns. Und wir wollen nach wie vor Rang zehn erreichen.“