Mainz 05 zeigt Flagge gegen AfD vor Gauland-Auftritt in Mainz
Vor dem Auswärtsspiel in Nürnberg hat sich Mainz 05 mit einer Werbeanzeige gegen die AfD positioniert. Die rechte Partei reagiert gekränkt.
Von Dennis Rink
Stellvertretender Chefredakteur
Die Anzeige von Mainz 05.
(Foto: Mainz 05)
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MAINZ - Mit einer in dieser Zeitung erschienenen Werbeanzeige hat der Fußball-Bundesligist FSV Mainz 05 Bezug auf den Auftritt des AfD-Vorsitzenden Alexander Gauland am Samstag im Kurfürstlichen Schloss in Mainz genommen und sich dabei auf ironische Art und Weise klar gegen die Alternative für Deutschland (AfD) gestellt.
„Wenn auswärts an diesem Samstag die bessere Alternative in Deutschland ist“ lautet der Slogan der Anzeige – verbunden mit dem Hinweis auf die Partie der Mainzer beim 1. FC Nürnberg. Im Hintergrund der Anzeige ist der Oberkörper eines Mannes zu sehen, der neben einem Sakko eine Krawatte mit Hundemotiven trägt – eine deutliche Anspielung auf Alexander Gauland, der dafür bekannt, bei öffentlichen Auftritten gerne Krawatten mit solchen Motiven zu tragen.
Hofmann: Der Verein entwickelt Persönlichkeiten
„Die gemeinsame Leidenschaft für den Fußball und die gemeinsame Definition von Leistungszielen stärken die gemeinschaftlichen Werte, die ihrerseits Grundlage sind für Leistungserbringung im Mannschaftssport“, sagte Stefan Hofmann, Vorstands- und Vereinsvorsitzender von Mainz 05. Der Verein entwickele Persönlichkeiten auf Basis dieser Werte. „Es ist uns ein Anliegen, dies immer wieder klar zu betonen. „Wir als Verein werden auch in Zukunft für diese Werte stehen, denn sie sind für uns ohne Alternative.“
Zudem druckte der FSV auf der Anzeige auch einen Auszug aus seiner Vereinssatzung ab. Dort heißt es: „Der 1. FSV Mainz 05 e.V. fördert die Funktion des Sports als verbindendes Element zwischen Nationalitäten, Kulturen, Religionen und sozialen Schichten. Er bietet Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen und Menschen mit Behinderung unabhängig von Geschlecht, Abstammung, Hautfarbe, Herkunft, Glauben, sozialer Stellung oder sexueller Identität eine sportliche Heimat.“
AfD keilt zurück
Die AfD Mainz reagierte auf ihrer Facebookseite auf die Anzeige der 05er und postete: „Wenn einzelne Vereinsfunktionäre meinen, ihre private parteipolitische Meinung auf einen ganzen Verein übertragen zu müssen, kommt das dabei heraus. Die zahlreichen AfD-Wähler unter den Mainz 05-Fans werden für diese Bevormundung „dankbar“ sein.“ Und dann richtete sich die AfD noch einmal explizit an den 05-Vorsitzenden Stefan Hofmann und schrieb: „Übrigens: Der 05-Vereinsvorsitzende ist Abteilungsleiter im rheinland-pfälzischen Bildungsministerium und setzt offenbar die Anweisung seines Arbeitgebers um, gegen die einzige Opposition im Land zu politisieren.“