Mainz 05 verliert zum Saisonauftakt 0:1 gegen Hannover 96
Aufsteiger Hannover 96 überrascht Mainz 05 zum Bundesliga-Auftakt mit einem Auswärtscoup und vermiest FSV-Coach Sandro Schwarz das Debüt in der heimischen Opel Arena.
Von Dennis Rink
Stellvertretender Chefredakteur
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MAINZ - Der FSV Mainz 05 ist mit einer Heimniederlage in die Saison gestartet. Der Fußball-Bundesligist unterlag zum Auftakt Aufsteiger Hannover 96 vor 28.279 Zuschauern in der Opel Arena 0:1 (0:0). Martin Harnik erzielte in der 73. Minute das Tor des Tages für die Niedersachsen und verdarb 05-Trainer Sandro Schwarz sein Bundesligadebüt.
Schwarz setzte wie schon beim 3:1 im DFB-Pokal auf die vier Neuzugänge René Adler, Abdou Diallo, Viktor Fischer und Alexandru Maxim in der Startformation. Der Spanier Jairo stand erneut nicht im Kader. Ein Abschied wird immer wahrscheinlicher. Sportlich scheint der Spanier unter Schwarz keine Rolle mehr zu spielen.
Zumal Fischer sich bisher auf der linken offensiven Seite glänzend eingefügt hat. Gerade im Zusammenspiel mit Maxim und dem umtriebigen Linksverteidiger Daniel Brosinski sorgte Fischer schon in der Anfangsphase für ordentlich Betrieb. Schon nach 90 Sekunden verpasste Fischers Steilpass den Adressaten Pablo de Blasis nur knapp. In der sechsten Minute setzte Stefan Bell seinen Kopfball nach einer Ecke nur knapp neben das Tor. In der Mitte der ersten Halbzeit scheiterte Yoshinori Muto zweimal am gut reagierenden 96-Keeper Philipp Tschauner (23./32.).
Die 05er setzten den Aufsteiger mit ihrem konsequenten Gegenpressing unter Druck und zwangen die Niedersachsen immer wieder zu frühen Ballverlusten. Die Hannoveraner konnten bei ihrer Bundesligarückkehr vor der Pause kaum Akzente setzen in der Offensive. Dafür setzten Pirmin Schwegler und seine Kollegen andere Akzente. Die 96er kassierten alleine in der ersten Halbzeit vier Gelbe Karten.
Der Saisonauftakt lief für Mainz 05-Coach Sandro Schwarz nicht nach Maß. Foto: dpa
Szenenapplaus für Adler
Im zweiten Durchgang gestalteten die Gäste die ganze Angelegenheit jedoch ausgeglichener. Die 96er stellten die Räume besser zu und die Mainzer taten sich im Spielaufbau wesentlich schwerer. Die 05er bekamen nicht mehr so viel Tempo in ihre Angriffe und schafften es nicht mehr so häufig in den gegnerischen Strafraum. Das merkte auch Schwarz und brachte in der 66. Minute mit Levin Öztunali und Robin Quaison für Fischer und Maxim zwei frische Kräfte für die Offensive. Und Öztunali setzte direkt mal eine Duftmarke. Wenige Sekunden nach seiner Einwechslung scheiterte er an Tschauner.
Zu diesem Zeitpunkt hätten die Mainzer allerdings auch gut und gerne schon zurückliegen können. Nach einem eigenen Angriff war der FSV zu weit aufgerückt und Felix Klaus hatte nach einem Befreiungsschlag der Hannoveraner von der Mittellinie an plötzlich ganz freie Bahn. Brosinski nahm zwar die Verfolgung auf, kam an Klaus aber nicht heran. So konnte Adler in dieser 58. Minute zeigen, warum er noch immer zu den besten deutschen Torhütern gehört. Der Neuzugang blieb gegen den immer näher kommenden Klaus lange stehen und wehrte den Schuss schließlich ab. Szenenapplaus der Mainzer Fans, die dafür in der 73. Minute kurz in Schockstarre verfielen. Hannover konterte über Matthias Ostrzolek und ging durch Martin Harnik in Führung. Diesmal hatte Adler gegen den Schuss aus kurzer Distanz keine Chance.
Um noch einmal zurückzuschlagen, setzte Schwarz noch mehr auf Angriff und brachte Stürmer Kenan Kodro für Verteidiger Giulio Donati (81.). Daraufhin drückte der FSV und wäre in der Nachspielzeit tatsächlich fast noch zum Ausgleich gekommen. Doch Waldemar Anton kratzte den Schuss von Quaison noch von der Linie. Bitter.
Unterm Strich haben sich die 05er die Auftaktniederlage selbst eingebrockt. Bestes Beispiel: Während der FSV 13 Ecken hatte, kam Hannover gerade einmal auf eine. Mit einer besseren Chancenverwertung hätten sie sich für ihren couragierten Auftritt in der ersten Halbzeit belohnen müssen. In den ersten 45 Minuten war schon viel von dem zu erkennen, was sich Sandro Schwarz vorstellt - im Gegensatz zur zweiten Halbzeit. Dort musste der FSV vielleicht auch dem Tempo Tribut zollen und ließ die vorher kaum in Erscheinung getretenen 96er ins Spiel kommen. Der abgezockte Harnik nutzte eine von zwei Chancen und schon starten die 05er mit einer Heimniederlage gegen den Aufsteiger in die Saison.