Samstag,
17.08.2019 - 17:24
3 min
Mainz 05 verliert in Endphase beim SC Freiburg
Von Marcel Fennel und Henning Kunz

05er Edimilson Fernandes (r.) versucht, den Freiburger Brandon Borrello (l.) zu stellen. (Foto: dpa)
MAINZ - Neues Spiel, neuer Wettbewerb und eigentlich die richtige 05-Reaktion auf das Pokal-Aus in der Vorwoche: Wären da nicht diese schwarzen fünf Minuten zwischen der 82. und 87. Minute gewesen, die in diesem intensiven, bis dahin offenen und ausgeglichenen Spiel für die Entscheidung sorgten. Eine Mainzer Auftaktniederlage, die mehr als vermeidbar war. Die Leistung war ordentlich, das Abwehrverhalten in jenen fünf Minuten allerdings schwach. Erst tänzelte der ehemalige 05er Lucas Höler den eingewechselten Alexander Hack aus, ehe er den ansonsten starken Keeper Florian Müller tunnelte. 120 Sekunden später erzielte Jonathan Schmid das 2:0, ehe Luca Waldschmidt einen Elfmeter zum 3:0 verwandelte (87.). Das 3:0 entspricht so gar nicht dem Spielverlauf.
Schwungvoller Start: Die ersten 45 Minuten in dieser Saison sind durchaus ansehnlich. Ein offener, intensiver Schlagabtausch ohne großes Zögern. „Beide Mannschaften sind aufmerksam, mutig und überbrücken schnell“, sagt 05-Sportvorstand Rouven Schröder und sieht in dem 0:0 einen gerechten Halbzeitstand. Wie die meisten der 24.500 Zuschauer im ausverkauften Schwarzwaldstadion, die vor dem Anpfiff die letzte Spielzeit des Sport-Clubs mit einer beeindruckenden Choreographie einläuten. Im Sommer 2020 steht dann der Umzug in die neue Arena an. Apropos Umzug: Die beiden Bundesliga-Debütanten im Mainzer Team haben keine einfache Premiere, machen ihre Sache dafür aber ordentlich. Jeremiah St. Juste, in der Abwehr zum ersten Mal von Beginn an neben Moussa Niakhaté, kümmert sich um Torjäger Nils Petersen und handelt sich früh die Gelbe Karte (10.) ein. Trotzdem lässt der kompromisslose danach nichts anbrennen. Edimilson Fernandes hat im Wirkungskreis des besten Freiburgers Luca Waldschmidt alle Hände (und Füße) voll zu tun. Ein mühevoller erster Bundesliga-Arbeitstag. Alles in allem stimmt bei den Mainzern (52:48 Ballbesitz in Halbzeit eins, 7:10 Torchancen) vieles - nur eben nicht die letzte Konsequenz.
Die Fanreaktion nach dem Pyro-Eklat von Kaiserslautern: Die 1100 mitgereisten Mainzer in der Ecke der Südtribüne unterstützen ihr Team mit ihren Gesängen pausenlos - was nicht anders zu erwarten gewesen war. Ohne Nebengeräusche und andere negativen Auffälligkeiten. So muss es sein.
SC Freiburg - FSV Mainz 05 3:0 (0:0)
SC Freiburg: Schwolow - Schmid, Lienhart, N. Schlotterbeck, Günter - R. Koch, Höfler - J. Gondorf (60. Frantz), Borrello (65. Höler) - L. Waldschmidt (89. Abrashi), Petersen
FSV Mainz 05: Fl. Müller - Brosinski, St. Juste (80. Hack), Niakhaté, Martín - Fernandes (84. Awoniyi) - Baku (71. Öztunali), Latza - Boetius - Onisiwo, Quaison
Schiedsrichter: Robert Hartmann (Wangen im Allgäu)
Zuschauer: 24.000 (ausverkauft)
Tore: 1:0 Höler (81.), 2:0 Schmid (84.), 3:0 L. Waldschmidt (87./Foulelfmeter)
Gelbe Karten: Lienhart (1) / St. Juste (1), Latza (1), Fernandes (1)
Beste Spieler: Schwolow, L. Waldschmidt / St. Juste, Quaison
FSV Mainz 05: Fl. Müller - Brosinski, St. Juste (80. Hack), Niakhaté, Martín - Fernandes (84. Awoniyi) - Baku (71. Öztunali), Latza - Boetius - Onisiwo, Quaison
Schiedsrichter: Robert Hartmann (Wangen im Allgäu)
Zuschauer: 24.000 (ausverkauft)
Tore: 1:0 Höler (81.), 2:0 Schmid (84.), 3:0 L. Waldschmidt (87./Foulelfmeter)
Gelbe Karten: Lienhart (1) / St. Juste (1), Latza (1), Fernandes (1)
Beste Spieler: Schwolow, L. Waldschmidt / St. Juste, Quaison
Schwungvoll in den zweiten Durchgang: Vier Chancen in einer Viertelstunde. Das erste Drittel der zweiten Halbzeit gehört den Mainzern, die auf die Führung drücken. Karim Onisiwo (52./61.) sowie Robin Quaison (58.) und dem gut aufgelegten Jean-Paul Boetius (56.) fehlt die Präzision und auch die Wucht, die Kugel in Alexander Schwolows Tor unterzubringen. Parallelität zu Halbzeit Nummer eins: Danach melden sich wieder die Freiburger zurück. Doch die Mainzer haben einen bärenstarken Florian Müller zwischen den Pfosten, der unter anderem den 25-Meter-Hammer von Philipp Lienhart entschärft. Ein zuverlässiger Rückhalt - wie übrigens auch Schwolow auf der anderen Seite. Lucas Höler gelingt es allerdings, den 05-Keeper zu tunneln - das 1:0, der Anfang vom Ende. „Es geht um 90 Minuten und nicht um 81 Minuten“, sagt Florian Müller direkt nach dem Abpfiff, „wir müssen einfach vorne Tore schießen - gerade auswärts musst du eine von so vielen Chancen nutzen.“
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