Mainz 05 sieht einem ruhigen Winter entgegen

05-Sportvorstand Rouven Schröder (rechts) und Trainer Sandro Schwarz können der Zeit bis Ende Januar entspannt entgegen sehen. Archivfoto: Sascha Kopp
MAINZ - Bis Neujahr ausspannen, das Telefon auch mal Telefon sein lassen – das hatte sich Rouven Schröder schon vor Weihnachten für die Zeit zwischen den Jahren vorgenommen. Um dann wieder voll in die Arbeit als Sportvorstand des FSV Mainz 05 einzusteigen. „Im Sommer ist das eine andere Liga bei den Transfers“, erklärte Schröder, warum es im Dezember auch mal möglich ist, einige Tage abzuschalten. Im Sommer kann sich das der 43-Jährige nicht leisten.
Doch in diesem Winter wird sich – vorausgesetzt der Fußball-Bundesligist bleibt in der Vorbereitung von Verletzungen verschont – wohl nicht viel tun, bis das Transferfenster am 31. Januar um 18 Uhr wieder schließt.
Klar ist, dass Giulio Donati immer noch nach einem neuen Verein sucht. In der Hinrunde kam der Rechtsverteidiger auf 32 Spielminuten – sollte es ein Angebot für den Italiener geben, werden ihn die Mainzer ziehen lassen. Bei Issah Abass stehen sogar nur neun Minuten auf dem Feld zu Buche, doch hier ist die Situation eine andere. „Er kann wegen seinem ghanaischen Pass nicht in unserer U 23 spielen“, erklärte Schröder. Weil der 20-Jährige aber unbedingt Spielpraxis sammeln soll, denken die Mainzer über eine Leihe nach. „Er ist ein toller Junge. Aber er muss spielen, das hat er sich verdient“, sagte der 05-Sportvorstand, der auch damit rechnet, dass bei einer anderen Personalie Angebote eintreffen werden. Doch bei Jean-Philippe Gbamin schiebt Schröder ganz strikt den Riegel vor. „Es kann gerne etwas kommen, aber es wird definitiv nicht angenommen“, machte der 43-Jährige klar. Bereits im Sommer hatte Gbamin mit einem Wechsel geliebäugelt, doch nach dem Abgang von Abdou Diallo zu Borussia Dortmund musste er bleiben. Danach habe sich der Ivorer dennoch top-professionell verhalten. Von Frust sei nichts zu spüren gewesen. Dass die 05er standhaft blieben, sieht Schröder als einen Entwicklungsschritt an. „In der Vergangenheit, wäre es normal gewesen, Gbamin zu transferieren. Aber man hat eine Verantwortung dem Verein gegenüber“, erklärte Schröder, warum der Führungsspieler bleiben musste.
GESPRÄCHSRUNDE MIT DEN FANS
Was in der vergangenen Saison schon gut funktioniert hat, wird auch 2019 wiederholt. Am 16. Januar laden die 05er ab 18.30 Uhr zu einem Fan-Talk in der Opel Arena ein. Dann werden sich Sportvorstand Rouven Schröder und Trainer Sandro Schwarz den Fragen der Fans stellen. Vornehmlich soll es um die Nachwuchs- und Integrationsarbeit der 05er gehen.
Anmeldungen sind bis zum 9. Januar per E-Mail an die Adresse gemeinsammiteuch@ mainz05.de möglich.
Anmeldungen sind bis zum 9. Januar per E-Mail an die Adresse gemeinsammiteuch@ mainz05.de möglich.
Sollte Gbamin die Mainzer im Sommer verlassen, hätte der Mittelfeldspieler dann immerhin drei Jahre das 05-Trikot getragen. Und damit dreimal so lange wie Abdou Diallo, der nach nur einer Saison die Rheinhessen verließ. „Einen Ein-Jahres-Zyklus sollte es eigentlich nicht geben“, sagte Schröder zum französischen Innenverteidiger. Zwar müssten die 05-Fans damit leben, dass die guten Spieler den nächsten Schritt machen wollen. „Aber einen Spieler nach nur einem Jahr wieder zu verlieren, ist besonders bitter.“
Doch auch bei den Zugängen aus diesem Sommer könnte es direkt Interessenten geben. Immerhin haben von den sieben Neu-Mainzern gleich fünf den Sprung in die Startelf geschafft. Eine herausragende Quote. Doch Schröder bleibt beim Blick auf die Neuzugänge des Sommers bescheiden. „Ich definiere mich auch stark durch Abgänge“, erklärte der Sportvorstand. Denn es sei eben auch wichtig, den Kader immer wieder zu bereinigen und auslaufende Verträge auch mal nicht zu verlängern. „Das gehört zu diesem Job dazu.“
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Dass es für einen Klub wie Mainz 05 mittlerweile auch dazugehört, bei Verpflichtungen tiefer in die Tasche zu greifen, hat Schröder ebenfalls registriert. „Wir haben auch nochmal mehr ausgegeben“, blickt er auf die starken Zugänge. An vielen Stellen sei auch das Gehalt das Entscheidende. Weil sich die Mainzer vornehmlich bei jungen Spielern bedienen, müssen sie an dieser Stelle nicht ganz so viel ausgeben. Könnten sie auch nicht. „Wir haben uns das Geld selbst erarbeitet. Wir haben keinen Investor im Hintergrund, der sagt: Kauf’ dir mal den Mateta.“