Nach einer kleinen Krise im Frühling hat sich Pablo de Blasis beim Fußball-Bundesligisten FSV Mainz 05 in den vergangenen eineinhalb Spielen zurückgemeldet. Der Argentinier zeigt sich selbstkritisch und blickt schon einmal auf die verbleibenden beiden „Final-Spiele“ der 05er.
Von Julia Sloboda
Stellvertretende Redaktionsleiterin Mainz
Bitte, stell mich auf, Trainer! Pablo de Blasis will auch am Samstag gegen Frankfurt dabei sein. Foto: dpa
( Foto: dpa)
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
MAINZ - Gegen Gladbach war er plötzlich wieder da. Der Pablo de Blasis, den man kennt. Der mit in die Seite gestemmter Faust und erhobenem Zeigefinger dem Schiedsrichter und dem Rest der Welt erklärt, was ihm nicht passt. Der lautstark versuchte, den noch viel lauteren Giulio Donati zu beruhigen und der am Ende immerhin den Anschlusstreffer für den Fußball-Bundesligisten FSV Mainz 05 erzielte, auch wenn Yoshinori Muto den Fuß noch dran hatte und das Tor deshalb nicht für den Argentinier gewertet wurde.
Es war ein 20-minütiges Lebenszeichen, das der 29-Jährige im Spiel gegen die Fohlenelf sendete. Sein erstes in diesem Frühling. Ein Zeichen, das ausreichte, um auch im Spiel beim Hamburger SV auf dem Platz zu stehen. Dort machte de Blasis zwar ordentlich Betrieb auf der Außenbahn, ein Tor oder eine Vorlage gelangen ihm beim 0:0 allerdings nicht. Auf seinen fünften Saisontreffer wartet er seit Oktober.
Hinter Öztunali und Quaison nur noch in der zweiten Reihe
„Wir müssen mit dem Punkt zufrieden sein. Sie hatten keine Torchance, und wir hatten dafür fünf oder sechs. Schade, dass wir nicht gewonnen haben“, sagte der Flügelspieler anschließend. Mit seiner Leistung sei er zufrieden, sagte de Blasis, der vor allem froh war, wieder einmal in der Startelf zu stehen. „Das letzte Mal ist ja schon ein bisschen her“, sagte her. Gegen Gladbach und gegen Hertha BSC hatte der Argentinier zunächst nur auf der Bank gesessen und auch in den Wochen davor nicht sehr glücklich agiert. „Er hatte im Frühling so eine Phase, in der er das Matchglück nicht hatte“, blickte Martin Schmidt auf die vergangenen Partien zurück. De Blasis stand hinter Levin Öztunali und Robin Quaison nur noch in der zweiten Reihe.
TALK MIT ROUVEN SCHRÖDER IM LIVESTREAM
Während der FSV Mainz 05 am Samstag (15.30 Uhr) im Derby gegen Eintracht Frankfurt dringend liefern muss, steht Rouven Schröder schon vier Tage vorher Rede und Antwort. Im Bistro der VRM begrüßt AZ-Sportchef Dennis Rink den Sportdirektor der 05er an diesem Dienstag ab 18 Uhr zum AZ-Talk.
Zum Livestream des AZ-Talks gelangen Sie über folgenden Link: https://tinyurl.com/aztalkschroeder
Bei seinen Einsätzen gegen Schalke, Ingolstadt und Freiburg blieb er wirkungslos – und schaffte es nicht, Werbung in eigener Sache zu machen. „Er kommt jetzt wieder mehr in die Halbräume rein“, erklärte Schmidt, warum es in den vergangenen beiden Partien wieder besser lief für den Argentinier. Dem fehlt mit seinen 1,65 Metern im Vergleich zu Quaison und Karim Onisiwo das Tempo – einer der Gründe, weshalb sich Schmidt des öfteren gegen ihn entscheidet. Auch beim HSV hatte der 05-Trainer die ein oder andere Situation beobachtet, „in der ein schnellerer Spieler idealer“ gewesen wäre. „Aber Pablo hat uns viel gegeben. Die besten Aktionen hatten wir über links“, lobte Schmidt.
Den Eindruck, dass ihn die vergangenen Wochen gewurmt haben, will de Blasis nicht erwecken. „Da habe ich mehr ans Team gedacht“, sagte der 29-Jährige. Natürlich wolle er immer spielen, aber es sei wichtiger, dass die Mannschaft gewinnt. Gedanken über die kleine Frühjahrskrise hat er sich dennoch gemacht. „Klar frage ich mich, was ich falsch gemacht habe oder was ich besser machen könnte. Ich bin sehr selbstkritisch.“ In den nächsten beiden Partien, die de Blasis als „Final-Spiele“ bezeichnet, will er auch wieder dabei sein. Der Aufschwung in den vergangenen eineinhalb Spielen, in denen er auf dem Platz stand, spricht für ihn. Und in einer Atmosphäre wie beim Derby gegen die Eintracht am kommenden Samstag (15.30 Uhr) fühlt sich der kleine Argentinier sowieso wohl. Dann kann er mit erhobenem Zeigefinger und viel Herzblut so richtig er selbst sein.