Gegen den spanischen Erstliga-Absteiger Rayo Vallecano konnte Mainz 05 am Mittwoch einen Testspielsieg einfahren.
Von Nils Salecker
Sportredakteur
Jean-Philippe Mateta von Mainz 05.
(Foto: Jörg Halisch)
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MAINZ - Dass dieser Gegner der erste richtige Prüfstein in der Vorbereitung werden würde, war klar. Immerhin ist Rayo Vallecano spanischer Erstliga-Absteiger. Die Mainzer lösten die Aufgabe sehr ordentlich, gewannen durch Tore von Robin Quaison (10.) und Jean Philippe Mateta (68.) 2:0 (1:0), lassen mit diesem Auftritt aber auch noch Luft nach oben.
Nicht im Testspiel-Kader, obwohl sie in den letzten Tagen trainiert hatten, standen Nachwuchsspieler Erkan Eybili, Stammtorhüter Florian Müller, sein Kollege Omer Hanin, Innenverteidiger Ahmet Gürleyen und Neuzugang Edimilson Fernandes, der – zuletzt krank – noch geschont wird.
Erste Halbzeit: Zwei Verletzungsunterbrechungen verschleppten die Partie gegen Anfang und Ende der ersten Hälfte etwas. Zunächst konnte Rayos Emiliano Elasquez nach drei Minuten nicht mehr weiter spielen. Nach 42 Minuten humpelte dann der Mainzer Neuzugang Cyrill Akono vom Feld. Viel Spielfluss hatte es in der Zwischenzeit aber auch kaum gegeben. Ob es das intensive Morgentraining war, der einsetzende Regen oder der eng am Mann agierende spanische Erstliga-Absteiger, sei dahingestellt – die Mainzer kamen nicht in ihr Kombinationsspiel, das sie in den ersten Wochen der Vorbereitung ausgezeichnet hatte.
Bezeichnenderweise resultierte das einzige Tor des ersten Abschnitts aus einer Ecke. Von Geburtstagskind Daniel Brosinski (31) getreten, schenkte Vallecano dem FSV einen Abpraller, Robin Quaison schob problemlos ein (10.). Ansonsten blieben die Highlights rar gesät, auch Zehner Jean-Paul Boetius war bis auf einen abgefälschten Schuss (21.) fast abgemeldet. Auf der anderen Seite hatten ein paar Mal Alexander Hack und Jonathan Meier auf Links Probleme mit ihren schnellen und quirligen Gegenspielern. Aufstellung Mainz 05: Zentner – Brosinski, Niakhaté, Hack, Meier – Nebel, Barreiro, Latza – Boetius – Akono, Quaison.
Zweite Halbzeit: Auf beiden Seiten wurden die Karten neu gemischt, beide Trainer rotierten großflächig durch. Was folgte, war der erste schöne Spielzug in der Partie überhaupt: Ridle Baku fand die Lücke, Jean-Philippe Mateta war frei durch, setzte die Kugel aber knapp neben den Pfosten. Wieder eingeleitet von Baku, verzog kurz darauf Jonathan Burkardt ebenfalls knapp (58.). Und Baku selbst – zum Dritten – wäre um ein Haar an Rayo-Keeper Alberto Garcia vorbeigezogen (61.). Bei den Mainzern war nun deutlich mehr Zug drin als vor der Pause. Und das wurde belohnt: Ein tolles Zuspiel von Ronael Pierre-Gabriel setzte Mateta eiskalt zum 2:0 (68.) in die Maschen.
Der Vorlagengeber machte bei seinem ersten Auftritt direkt auf sich aufmerksam, defensiv eine gute Figur und agierte nach vorne mit Tatendrang. Ärgerlich: Auch er musste kurz vor Schluss verletzt runter. Weitere offensive Höhepunkte waren ein schöner, aber parierter Freistoß von Aaron Martin (72) und eine Eins-gegen-Eins-Situation von Karim Onisiwo gegen Vallecanos Torwart Garcia (79.). Bei Keeper Finn Dahmen, der einen Strafstoß von Tiago Manuel parierte (82.), und dem Pfosten (89.) konnten sich die Mainzer allerdings bedanken, dass sie zu Null spielten. Aufstellung Mainz 05: Dahmen, Pierre-Gabriel, Bell, Kölle, Aaron – Baku, Papela, Maxim – Burkardt – Onisiwo, Mateta.
Fazit: Insgesamt war das ein ordentlicher Testspiel-Auftritt der 05er. Offensiv war in der ersten Hälfte deutlich Luft nach oben. Nach der Pause brachte vor allem Baku Schwung ins Spiel. Auch die fahrige Schlussphase lässt Sandro Schwarz Raum für Analyse. Der Coach sah „einen guten Test, wir sind gut gefordert worden“. Gerade das 2:0 machte Schwarz große Freude, fiel „nach dem Muster“, das er den 05ern seit Wochen einbläut. „Wermutstropfen“ sind in seinen Augen die Verletzungen von Akono (Knie) und Pierre-Gabriel (Oberschenkel). Diagnosen stehen noch aus.