Achim Beierlorzer ist schwer aus der Ruhe zu bringen. Doch nach einer Aktion von Stürmer Taiwo Awoniyi im Trainingslager wird der 05-Trainer laut.
Von Nils Salecker
Sportredakteur
Mainz 05-Stürmer Taino Awoniyi.
(Foto: rscp / Frank Heinen)
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ESTEPONA - Dafür, dass der sonst so in sich ruhende Achim Beierlorzer mal laut wird, muss schon einiges passieren. Am Montagvormittag wurde er richtig laut. „Ey, schieß das Tor“, brüllte der Mainzer Trainer auf den Trainingsplatz im spanischen Estepona. Taiwo Awoniyi, Sturm-Leihgabe aus Liverpool, hatte gerade beim Trainingsspiel des von Fußball-Bundesligist Mainz 05, aussichtsreich am Elfmeterpunkt stehend, eben nicht geschossen.
Stattdessen leitete er den Ball per Hacke nach hinten weiter. Wo allerdings keiner seiner Mitspieler stand. Beierlorzer passte das gar nicht und erklärte das gleich darauf auch dem Nigerianer. „Tu das niemals wieder“, bläute er, frei übersetzt, dem 22-Jährigen auf Englisch ein. Die Aktion zeigte beispielhaft: Zielstrebigkeit ist für den Trainer das A und O. Das erklärte er dann später auch den Journalisten: Wer nicht zielstrebig agiert, schießt keine Tore. Und wer nicht zielstrebig ist, hat bei ihm wohl auch keine Chance zu spielen. Genau jene Aktionen sind es, in denen es sich entscheidet, ob sich die Mühen eines ganzen Spielaufbaus gelohnt haben.
Oder eben nicht. Wer fahrlässigerweise per Hacke den Fehlpass spielt, anstatt abzuschließen, wird der Verantwortung gegenüber seinem Team nicht gerecht, macht Beierlorzer klar. Situativ macht so etwas dann auch jemanden wie ihn sauer, nachtragen werde er das Awoniyi aber nicht, betont der Coach. Und dennoch wird der Nigerianer seine Lektion gelernt haben und sollte beim nächsten Mal dann einfach nicht lange fackeln. Dass Awoniyi angesichts der ab sofort wieder erdrückenden Konkurrenz im Sturm um die Rückkehrer Dong-Won Ji und Jean-Philippe Mateta wohl ohnehin nur noch wenige Einsatzchancen bekommen wird, sei da mal dahingestellt.