Im Dezember ließ sich 05-Kapitän Danny Latza an der Wirbelsäule operieren. Ein Bandscheibenvorfall hatte ihn stark beeinträchtigt, berichtet er nun. Aktuell arbeitet er am Comeback.
Von Nils Salecker
Sportredakteur
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ESTEPONA/MAINZ - Es stach im Bein. Vom Gesäß abwärts strahlte der Schmerz aus. „Ein dauerhaftes Stechen“, beschreibt Danny Latza, der seit dieser Saison Kapitän bei Fußball-Bundesligist Mainz 05 ist. Gegen Ende der Hinrunde wurden die Schmerzen dann zu stark. „Das war schon sehr eklig“, erzählt der 30-Jährige.
Ein MRT ergab die Diagnose: „Schwerer Bandscheibenvorfall“, berichtet Latza nun erstmals. Die Maßnahme: eine Operation an der Wirbelsäule im Dezember. Ein arthroskopischer Eingriff, bei dem Bandscheiben-Gewebe entnommen wurde, das auf einen Nerv gedrückt hatte. Wann genau der Bandscheibenvorfall passiert war, kann Latza nicht sagen. Von jetzt auf gleich waren die Rückenprobleme jedenfalls nicht aufgetreten. Vor zwei Jahren erstmals, dann immer mal wieder, berichtet der 05-Spielführer. Und während der vergangenen zwei Monate verstärkt. „Da war es für mich extrem“, schildert Latza, „es hat aufs Bein ausgestrahlt.“ Für einen Fußballer natürlich kontraproduktiv. „Meine Leistung hat darunter gelitten“, sagt Latza, „das wollte ich mir und der Mannschaft nicht weiter antun.“
Latza weiß, dass er in der Vergangenheit schon viel bessere Phasen in der Bundesliga hatte. Nach starker Rückrunde in der Vorsaison war er in der ersten Halbserie der laufenden des Öfteren ein Schatten seiner selbst. Teilweise war er über die Schmerzgrenze hinaus gegangen. „Das hätte ich vielleicht nicht tun sollen“, meint er nun im Nachhinein. An einen Bandscheibenvorfall hatte er lange Zeit allerdings gar nicht gedacht.
Mainz 05-Kapitän Danny Latza absolviert sein Lauftraining im Trainingslager in Estepona.
(Foto: rscp/Frank Heinen)
„Es hätte langfristig keinen Sinn gehabt, so weiter zu machen. Es hätte noch schlimmer werden können“, erklärt Latza den Schritt zur Operation. Denn einem Eingriff an der Wirbelsäule unterzieht man sich nicht mal eben so. „Das ist was anderes als eine Operation nach einem Mittelfußbruch“, sagt der 30-Jährige, entschied sich aber dafür. Zumal er wusste, dass er höchstens „drei bis für Spiele“ verpassen würde.
Vier Wochen lang konnte Latza nach der OP gar nichts machen. Für ihn galt absolutes Sportverbot. Seit knapp zwei Wochen darf er wieder ran. Nachdem er für weitere Untersuchungen noch in der Heimat geblieben war, reiste der Kapitän ins Trainingslager in Andalusien nach. Dort absolvierte Kraft- und Laufeinheiten und durfte vereinzelt bereits wieder an den Ball. „Ich fühle mich gut“, sagt der 30-Jährige. „Ich habe an Fitness nicht viel verloren.“ Vor einer Woche hatte Coach Achim Beierlorzer prognostiziert: Ende Januar ist Latza wieder „voll belastbar“. Eine Deadline setzen sich der Kapitän und der Trainer allerdings nicht. „Fußballspielen verlernt man nicht so schnell“, sagt Beierlorzer. Er macht Latza keinen Druck. Teile des Mannschaftstrainings kann Latza diese Woche eventuell schon wieder absolvieren. „Das wäre schon super“, sagt er und will „ so schnell wie möglich” wieder in der Bundesliga auf dem Rasen stehen. Wann genau, vermag aber auch er nicht zu sagen. Der Rückrundenauftakt gegen den SC Freiburg am Samstag kommt für Latza aber zu früh.
Wesentlicher ist für den Mittelfeldspieler aber ohnehin eines: Das Stechen im Schenkel ist weg. Stand jetzt scheint der Eingriff gefruchtet zu haben. Aktuell beeinträchtigt ihn sein Rücken nicht mehr, berichtet der Kapitän. „Das macht so einfach mehr Spaß.“ Mit der OP geht die Hoffnung einher, die Rückenbeschwerden ein für alle mal verbannt zu haben. Auszuschließen ist ein erneuter Bandscheibenvorfall zwar nie. „Da wurde so viel Gewebe entfernt, dass da eigentlich nur wenig nachrutschen kann“, meint der 05-Kapitän aber und hofft darauf, dass er nun wieder der Alte sein kann.